Nicht jedes Baby ist ein geborenes Faultier, aber es kann mit einem Schlafprotokoll zu einem werden.
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Schlafprotokoll, ja oder nein?
Um diese Frage zu beantworten, möchte ich dir ein wenig von meinem eigenen beiden Kindern erzählen: Miguel (eine Nachteule) und Lisandro (ein Faultier).
Mein Baby schläft einfach nicht. Was mache ich nur falsch? Wie oft hatte ich mir diese Fragen bei meinem Miguel gestellt. Vielleicht war es die Saugglockengeburt, vielleicht sein südländisches Temperament, vielleicht die falschen Einschlafrituale. Wir haben es nie herausgefunden.
Wann die Nächte länger wurden? Als wir mit 2 Jahren entschlossen hatten, seinen Mittagsschlaf abzuschaffen. Und heute, mit fast 6 Jahren, schläft Miguel so, wie wir es uns immer gewünscht hatten: tief und fest wie ein Faultier. Ja und letztlich war es bei uns nach 2 Jahren „Kampf um den Schlaf“ ein Schlafprotokoll, das diese positive Veränderung brachte.
Und Lisandro, unsere Zweitgeborener? Lisandro schläft seit Geburt an gerne und gut. Und doch gibt es immer wieder einmal zähe Monate, an denen ich mit Augenringen aufwache und mir nichts sehnlicher wünsche, als dass diese „Phase“ (bei kleinen Kindern wird immer von Phasen gesprochen) bald vorübergeht. Gerade sorgt die „Phase Backenzähne“ für unruhige Nächte. Aber auch diese werden wir überstehen.
Bei Lisandro brauchen wir kein Schlafprotokoll, denn wir wissen, dass seine Schlafprobleme an die klassischen Gründe für einen unruhigen Babyschlaf geknüpft sind. Sobald der Schlafräuber (z.B. ein neuer Zahn) von dannen gezogen ist, haben wir unser kleines, kuscheliges Faultier wieder. Tipps zum spielerischen Umgang mit Schlafräubern findest du übrigens hier: Mamasein – der härteste Job der Welt.
Ob ein Schlafprotokoll für dein Baby sinnvoll ist, wirst du im Laufe dieses Beitrags herausfinden. Wo du dir ein wirklich gutes Schlafprotokoll gratis downloaden kannst, verrate ich dir weiter unten.
Das Schlafprotokoll: wie viel Schlaf braucht mein Baby?
Jedes Baby hat andere Bedürfnisse. Das ist nicht nur beim Essen oder beim Kuscheln so. Auch das Schlafbedürfnis eines Babys ist ganz individuell. Zwischen 12-17 Stunden Schlaf innerhalb von 24 Stunden braucht ein kleines Baby durchschnittlich. Manche Babys benötigen also ganze 5 Stunden Schlaf weniger als andere.
Bedeutet dies, dass die Mama mit 5 Stunden weniger Schlaf in den Nächten auskommen muss? Nicht unbedingt. Denn wenn du den tatsächlichen Schlafbedarf deines Babys mit Hilfe eines Schlafprotokolls ermittelt hast, gestaltest du deine Tagesroutine einfach so, dass dein Baby und du morgens munter aus dem Bett hüpfen.
Was ist ein Schlafprotokoll und wie funktioniert es?
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Ein Schlafprotokoll (entwickelt von Remo H. Largo) ist nichts anderes als ein Schlaftagetuch. Du kannst es tabellarisch oder in Form eines richtigen Tagebuches führen. Da es jedoch insbesondere nachts wichtig ist, die Wach- und Schlafphasen deines Babys zu dokumentieren, bevorzugen die meisten Eltern ein Schlafprotokoll in tabellarischer Form. Denn im Halbschlaf zwischen Stillen bzw. Füttern und Wickeln ist wohl kaum jemand in der Lage einen Tagebucheintrag zu verfassen.
Nun habe ich bereits verraten, was in das Schlafprotokoll gehört. Richtig, die Wach- und Schlafphasen, aber auch die Schrei- und Fütterungsphasen. All dies sind wertvolle Informationen, über die du das Schlafverhalten deines Schützlings besser kennenlernst. Und nicht zuletzt sind es genau die Informationen, die deine Hebamme oder der Kinderarzt brauchen, um mit dir gemeinsam Lösungen für einen entspannten Babyschlaf zu finden.
Wann brauche ich ein Schlafprotokoll?
Ein Schlafprotokoll ist vor allem dann ein hilfreicher Begleiter, wenn du merkst, dass dein Baby über Wochen scheinbar grundlos schlecht oder unruhig schläft.
Gründe für einen schlechten Babyschlaf
Die klassischen Gründe für einen unruhigen Schlaf sind bei Babys folgende:
- Krankheit: Husten, Schnupfen, Hautprobleme, Blähungen
- Zähne
- Entwicklungssprung
- Wachstum
- Große Veränderungen: Umzug, Urlaub, familiäre Umbrüche (Scheidung, Tod)
Ab etwa 1 Jahr kann eine liebevolle ➽ Abendroutine Wunder bewirken
Mein Baby schläft grundlos schlecht
Wenn dein Baby schlecht schläft, ohne dass einer der eben genannten Gründe vorliegt, muss ein wenig in die Tiefe gegangen werden. Nun geht es darum herauszufinden, wie sehr Faultier dein Baby wirklich ist. Mit einem Schlafprotokoll findest du den Schlafbedarf deines Babys heraus.
Alleine, mit Hilfe deiner Hebamme oder des Kinderarztes kannst du dann überlegen, was an der Schlafroutine, am Schlafambiente oder auch an den Einschlafritualen geändert werden sollte, um für entspannte Schlafstunden zu sorgen.
Was verrät mir das Schlafprotokoll?
Neben dem tatsächlichen Schlafbedarf deines Babys verrät dir das Protokoll noch eine ganze Menge mehr:
- Zusammenhang zwischen Mahlzeiten und Schlaf: blähendes Essen sowie Unverträglichkeiten können echte Schlafräuber sein.
- Verbindung Tagesprogramm und Schlafprobleme: Babys müssen erst lernen, zwischen wichtigen und weniger wichtigen Eindrücken, die sie den ganzen Tag über sammeln, zu trennen. Manchmal hilft es, den Tag ruhiger zu gestalten und die Schlafprobleme legen sich von ganz alleine.
- Probleme beim Schlaf- und Wachrhythmus: besonders unruhige Kinder brauchen oftmals feste Zeiten und Rituale, um klar zwischen einem Schlaf- und Wachrhythmus unterscheiden zu können.