Hier erhältst du ein Schlafprotokoll mit dem jedes Baby zum Faultier wird.
Unser Schlafprotokoll für einen süßen Faultier-Schlaf
Wir haben uns eine Menge Gedanken dazu gemacht, wie ein richtig gutes, intuitives Schlafprotokoll fürs Baby aussehen könnte, das du, aber auch Hebamme oder Kinderarzt ganz einfach auswerten können.
Die Frage, ob du ein Schlafprotokoll brauchst, habe ich im Beitrag Schlafen wie ein Faultier mit einem Schlafprotokoll beantwortet. Deine Antwort lautet ja, ich brauche ein Schlafprotokoll? Dann lies weiter!
Zunächst das Handwerkzeug: unser Schlafprotokoll fürs Baby. Scrolle ein Stückchen weiter nach unten und druck dir unser Protokoll gratis aus!
Eine Seite bietet Platz für 2 Wochen. Bei 2-4 Wochen Babyschlaf-Beobachtung brauchst du also lediglich zwei Ausdrucke, einen Bleistift und die Motivation, dein Kind besser kennenlernen zu wollen.
Und so nutzt du das Schlafprotokoll fürs Baby
Am besten legst du das Protokoll mit einem Bleistift direkt neben Babys Schlafplatz. Auch wenn du kein großer Freund von Tabellen sein solltest, ist es wichtig, dass du das Schlafprotokoll für dein Baby 2-4 Wochen sorgfältig führst.
Mit diesem intuitiven Schlafprotokoll schläft dein Baby schon bald so, wie du es dir immer gewünscht hast: wie ein Faultier.
Jede Zeile bietet ausreichend Platz für genau einen Tag (inkl. Nacht). In diesen 24 Stunden notierst du gewissenhaft
- Die Schlafphasen
Achtung, Einschlafphasen sind hier nicht wichtig. Es geht um die Zeit, in der dein Baby wirklich schläft.
- Die Wachphasen
Trage ein, wann dein Baby aufwacht.
- Die Schreiphasen
Wann hat dein Baby über einen längeren Zeitraum geweint?
- Essenszeiten
Wann hat dein Baby gegessen?
In das Feld „Anmerkungen“ trägst du all das ein, was außergewöhnlich an diesem Tag war. Das kann der Ausflug in den Tierpark oder auch die Grillparty bei Freunden gewesen sein. Vielleicht hat dein Baby heute auch zum ersten Mal etwas gegessen, mit dem es bisher noch keinen Kontakt hatte. All diese Informationen geben letztlich Aufschluss über das Schlafverhalten.
Wie du dein Schlafprotokoll auswertest, erfährst du weiter unten im Beitrag.
Das lernst du über dein Baby
Ein Schlafprotokoll fürs Baby fordert dich ein wenig, das ist richtig, v.a. nachts, wenn es im Halbschlaf ganz schön Überwindung kostet, Protokoll zu führen. Aber du wirst sehen, es lohnt sich, denn schon bald wird aus dem Halbschlaf ein Tiefschlaf, den du mit Glück bis in die Morgenstunden genießen kannst.
Das habe ich über mein Baby gelernt
Nehmen wir hier zur Veranschaulichung nochmals meinen Sohn Miguel. Er hatte von Geburt an die Angewohnheit, nur in Ausnahmefällen vor 23 Uhr ins Bett zu gehen. Ist er nach langem Tragen oder Schaukeln in der Federwiege endlich eingeschlafen, war er meist nach gut 1 Stunde wieder wach. Mehr recht als schlecht kämpften wir uns durch die Nacht.
Gegen 7:30 Uhr wachte er dann langsam auf. Ein Glück, dass wir damals nicht früher aus dem Haus mussten. Mittags dann dasselbe Spiel. Ein Baby braucht seinen Mittagsschlaf, dachte ich. Und – um ehrlich zu sein – danach sehnte ich mich auch. Also packte ich ihn wieder ins Tragetuch oder in die Wiege. Nach einer gefühlten Ewigkeit schlief er ein. Mal für 1 Stunde, mal für 3 Stunden. An anderen Tagen wollte das mit dem Einschlafen sogar gar nicht klappen.
Mit Hilfe eines Schlafprotokolls – das ich leider viel zu spät entdeckt hatte – lernte ich Folgendes. Mein Sohn hatte mit 2 Jahren ein Schlafbedürfnis von 12 Stunden. Wir wünschten uns, dass er abends zwischen 19-20 Uhr ins Bett ginge, sodass wir Zeit für uns hatten. Vor 7 Uhr war ich, nachdem ich abends arbeitete, noch nicht wirklich fit.
Um diese Ziel zu erreichen, mussten wir entweder Abstriche bei der Bettgehzeit, beim Aufstehen oder aber beim Mittagsschlaf machen. Da es ohnehin jeden Tag ein regelrechter Kampf war, Miguel mittags ins Bett zu bringen, entschieden wir uns dafür, den Mittagsschlaf auszusetzen, um zu sehen, was passieren würde. Und siehe da, das war die Lösung. Von diesem Moment an lag unser Sohn abends zur gewünschten Zeit im Bett und schlief weitestgehend durch.
Das wirst du über dein Baby erfahren
Schlafprobleme können viele Ursachen haben. Hier eine kleine Liste, der üblichsten Ursachen.
Reizüberflutung
Babys nehmen ihre Umwelt viel intensiver wahr als wir Erwachsene dies tun. Hinzu kommt, dass sie die vielen Farben, Geräusche und Gerüche noch nicht richtig zuordnen können. Im Schlaf versuchen sie dann zu verarbeiten, was sie tagsüber erlebt haben.
Wenn wir also denken, unser Baby müsste nach all dem Erlebten erledigt sein und schlafen wie ein Stein, geschieht oftmals genau das Gegenteil.
Das kannst du tun: führe entspannte Abendrituale ein, die etwa 1 Stunde vor der Bettgehzeit beginnen. Gib deinem Baby Zeit runterzukommen. Versuche auch die Tage selbst etwas ruhiger zu gestalten und beobachte, ob die Nächte besser werden.
Zu wenig bzw. viel Schlaf
Damit wären wir wieder beim Thema Mittagsschlaf. Schläft dein Baby mittags 2-3 Stunden, braucht es nachts 2-3 Stunden weniger Schlaf. Oder aber es will um 19 Uhr einfach nicht wie gewohnt einschlafen.
Doch auch zu wenig Schlaf kann zu unruhigen Nächten führen. Reduziere den Mittagsschlaf langsam und nicht gar zu abrupt.
Nähebedürfnis
Nicht jedes Kind schläft gerne alleine. Kuschle oder trage dein Baby in den Schlaf. Teste aus, wo dein Baby am besten schläft? Das kann das klassische Gitterbett, die Federwiege oder das Familienbett sein. Und sorge schließlich dafür, dass dein Baby nicht alleine ist, wenn es aufwacht und Mama nicht mehr neben ihm liegt. Ein Kuscheltier oder ein Schmusetuch können hier Wunder wirken.
Fehlender Rhythmus
Ein ausgeglichener Schlaf-/Wachrhythmus ist nicht angeboren und muss erlernt werden. Gib deinem Baby Zeit und unterstütze es dabei, einen passenden Rhythmus zu finden. Wenn du merkst, dass dein Baby meist gegen 11:30 anfängt zu gähnen, dann versuche im jeden Tag die Chance zu geben, um diese Zeit einen Mittagsschlaf zu machen.
Die Schlafenszeiten werden immer mal wieder variieren, doch indem du auf die Bedürfnisse deines Baby eingehst und versuchst, sie in deinen Tagesablauf einzubinden, bietet dir dies gleichzeitig ein wenig Planungssicherheit.
Unreife des Nervensystems
Neugeborene wachen besonders häufig auf. Oftmals nur für einen Augenblick, um sich zu versichern, dass noch alles um sie herum in Ordnung ist. Aber auch etwas größere Babys werden nachts regelmäßig wach. Bemerken sie eine Veränderung, fangen sie an zu weinen und verlangen nach Mama oder Papa. Daher ist es manchmal gar nicht so sinnvoll, das Baby, das friedlich im Kinderwagen eingeschlafen ist, schlafend ins Babybett zu legen. Mit dem Kinderwagen ist es eingeschlafen und darin darf es auch ruhig wieder aufwachen.
Biologischer Grund für das häufige Aufwachen sind die kurzen Tiefschlafphasen, die bei Babys ganz normal sind. Erst allmählich werden diese länger.
Es gibt aber auch Babys, die Schwierigkeiten haben, Reize im Schlaf auszublenden. Und so werden sie bei jedem Geräusch wach. Man spricht hier von einer Regulationsstörung.
Tipp: Weißes Rauschen erinnert an den Mutterleib und begleitet sanft in den Schlaf. Damit gemeint ist ein gleichmäßiges Rauschen, wie wir es von einem Staubsauber, einem Fön oder einem Ventilator kennen. Lauscht dein Baby dem weißen Rauschen hört sich dies in seinen Ohren wie das Fließen des Bluten in Mamas Bauch an. Einfach einmal ausprobieren!
Blockaden
Last but not least, können körperliche Blockaden einen gesunden Babyschlaf hemmen. Grundsätzlich empfiehlt sich nach jeder Geburt der Besuch beim Osteopathen. Umso wichtiger ist er nach einer schweren Geburt, wie nach einem Kaiserschnitt oder nach einer Saugglockengeburt.
Der Osteopath prüft, ob Wirbel verschoben wurden oder auf andere Weise Blockaden im Körper entstanden sind. Nicht selten lösen sich nach diesem Termin Schlafprobleme in Luft auf.
Die Auswertung deines Protokolls
Werte die beobachteten Tage aus und beantworte anhand deiner Beobachtungen folgende Fragen:
- Wie viele Stunden Schlaf braucht dein Baby in 24 Stunden?
- Wie viel Schlaf braucht dein Baby tagsüber, um ausgeglichen zu sein?
- Um wie viel Uhr schläft dein Baby tagsüber am besten?
- Von wann bis wann soll dein Baby nachts schlafen?
Unser Miguel brauchte mit 2 Jahren ca. 12 Stunden Schlaf. Er war tagsüber durchgehend gut gelaunt, sodass wir den Mittagsschlaf weglassen konnten. Und so hatten wir es tatsächlich geschafft, für eine lange Nacht zu sorgen.
Vielleicht ist es bei euch auch eine zu lange Siesta oder dein Baby ist einfach etwas ruhebedürftiger als andere, sodass ihm ein paar Ausflüge weniger gut tun würden. Du wirst es herausfinden, da bin ich ganz sicher! Hangle dich einfach an den Fragen entlang und spiele dich mit den Schlaf- und Wachphasen, solange bis du den perfekten Schlafrhythmus für dein Baby gefunden hast.
Und wenn du dir mit der Auswertung schwer tust, dann bitte deine Hebamme oder den Kinderarzt einen fachmännischen Blick auf dein Schlafprotokoll fürs Baby zu werfen. Spätestens dann wird sich ein Lösungsweg auftun.
Noch ein Tipp für die Umstellung: in der Umgewöhnungszeit, die nach erfolgter Auswertung des Schlafprotokolls folgt, solltest du versuchen, keine Unregelmäßigkeiten zuzulassen. Versuche zum Mittagsschlaf im gewohnten Ambiente zu sein und verabschiede deine Besucher rechtzeitig, um entspannt die neue Abendroutine einzuleiten.
Wenn du hier konsequent bist, wirst du sehen, wie schnell euer Alltag eine 180 Grad-Wendung macht und ihr endlich zum ersehnten Schlaf findet.
Damit wünsche ich süße Faultier-Träume!