Kratzhandschuhe bei Neurodermitis: Schutz für empfindliche Babyhaut

Babys und Kleinkinder mit Neurodermitis brauchen besonderen Schutz vor unbewusstem Kratzen, das die Haut stark schädigen und zu Infektionen führen kann. In diesem Beitrag erfährst du, welche Kratzschutzlösungen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben, und wie du deine Haut effektiv vor Superinfektionen schützen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Schutz vor Kratzverletzungen bei Neurodermitis – Was du wissen musst

Kind trägt Kratzhandschuhe aus weicher Pima Baumwolle, die empfindliche Haut schützen und gleichzeitig beim Kuscheln nicht stören.
Kratzhandschuhe aus Pima Baumwolle schützen empfindliche Haut vor Kratzverletzungen. Sie bieten Komfort, ohne beim Kuscheln mit dem Lieblingsstofftier zu stören – ideal für Kinder mit sensibler Haut oder Neurodermitis.

Neurodermitis ist eine Hautkrankheit, die vor allem bei Babys und Kleinkindern zu starkem Juckreiz und damit verbundenem Kratzverhalten führen kann. Besonders bei Babys ist es schwierig zu verhindern, dass sie sich durch das Kratzen selbst verletzen und die Haut entzündet.

Hier kommen Kratzhandschuhe ins Spiel, die empfindliche Haut schützen sollen. Doch machen Kratzhandschuhe wirklich Sinn? Welche Alternativen gibt es, wenn das Baby die Handschuhe nicht akzeptiert? Und welche Kratzschutzkleidung bietet sanfte Lösungen? In diesem Blogbeitrag klären wir alle wichtigen Fragen rund um das Thema Kratzhandschuhe bei Neurodermitis.

Woher kommt der starke Juckreiz bei Neurodermitis?

Der starke Juckreiz bei einer atopischen Dermatitis (Neurodermitis) entsteht durch eine Kombination von Faktoren. Neurodermitis-Patienten haben eine gestörte Hautbarriere, was dazu führt, dass Feuchtigkeit verloren geht und die Haut trocken und rissig wird.

Diese trockene Haut reagiert empfindlicher auf Reizstoffe wie Allergene, Kälte oder Schweiß. Zudem reagiert das Immunsystem über und löst Entzündungsprozesse aus, die den Juckreiz verstärken. Bestimmte Botenstoffe, wie Histamin, werden freigesetzt, was das Juckempfinden intensiviert.

Der Juckreiz führt oft zu einem Teufelskreis: Das Kratzen verschlimmert die Hautschäden, was wiederum den Juckreiz verstärkt. Daher ist es wichtig, diesen Kreislauf frühzeitig mit geeigneten Schutzmaßnahmen wie Kratzschutzkleidung zu durchbrechen.

Was passiert bei zu viel Kratzen? Wie entsteht eine Superinfektion?

Ein übermäßiges Kratzen bei Neurodermitis kann schwerwiegende Folgen für die Haut haben. Der ständige Juckreiz verleitet Babys, Kinder und Erwachsene dazu, die betroffenen Hautstellen zu kratzen. Doch das Kratzen bietet nur kurzfristige Linderung und kann langfristig zu einer Verschlechterung des Hautzustands führen.

Verletzungen der Hautbarriere

Durch das Kratzen wird die ohnehin schon geschwächte Hautbarriere weiter zerstört. Die Haut ist bei Neurodermitis bereits trocken, entzündet und oft rissig. Durch das Kratzen entstehen kleine Verletzungen und Risse, die es Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen erleichtern, in die Haut einzudringen​.

Dies führt häufig zu Entzündungen und Verschlimmerungen des Hautbildes.

Entstehung einer Superinfektion

Eine Superinfektion tritt auf, wenn die ohnehin entzündete Haut zusätzlich durch eine bakterielle Infektion, meist mit Staphylococcus aureus, belastet wird. Diese Bakterien nutzen die offenen Hautstellen, die durch das Kratzen entstehen, als Eintrittspforte.

Eine Superinfektion äußert sich durch verstärkte Entzündungen, Eiterbildung, Bläschen oder nässende Hautstellen und kann den Juckreiz weiter verstärken​

Folgen einer Superinfektion

Wenn eine Superinfektion nicht behandelt wird, kann sie den Hautzustand drastisch verschlechtern. Die entzündeten Stellen heilen langsamer, und es können Narben zurückbleiben. In einigen Fällen muss eine ärztliche Behandlung erfolgen, bei der topische Antibiotika oder, bei schwereren Infektionen, systemische Medikamente verordnet werden​.

Zudem erhöht sich das Risiko, dass die Haut durch wiederholte Infektionen chronisch geschädigt wird.

Das Kratzen verschlimmert also nicht nur den Hautzustand kurzfristig, sondern kann auch langfristig zu Infektionen und dauerhaften Hautschäden führen. Deshalb ist der Einsatz von Kratzschutzlösungen wie Kratzhandschuhen, Umschlagbündchen oder Boleros besonders wichtig, um die Haut zu schützen und eine Verschlechterung zu verhindern.

Was sind Kratzhandschuhe?

Kratzhandschuhe, auch als Kratzfäustlinge bekannt, sind spezielle Handschuhe, die Babys daran hindern sollen, sich durch Kratzen zu verletzen.

Besonders bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzemen neigen Babys dazu, sich unbewusst im Schlaf oder auch tagsüber zu kratzen, wodurch sich die Haut entzündet und weitere Infektionen entstehen können. Kratzhandschuhe bestehen meist aus weichen, hautfreundlichen Materialien wie Baumwolle und haben keine Nähte, die die Haut zusätzlich reizen könnten.

Machen Kratzhandschuhe bei Neurodermitis Sinn?

Ob Kratzhandschuhe wirklich sinnvoll sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits bieten sie einen kurzfristigen Schutz, wenn Babys sich im Schlaf oder beim Spielen unbewusst kratzen. Andererseits gibt es Bedenken, dass Kratzhandschuhe den Tastsinn einschränken und das Baby in seiner motorischen Entwicklung beeinträchtigen könnten.

Vorteile von Kratzhandschuhen:

  • Sie verhindern, dass sich Babys durch das Kratzen Wunden zufügen.
  • Besonders nachts können sie helfen, den Juckreiz zu mindern und eine ruhigere Nacht zu ermöglichen.
  • Kratzhandschuhe bieten Schutz vor Superinfektionen durch offene Hautstellen.

Nachteile von Kratzhandschuhen:

  • Babys können sich durch die eingeschränkte Beweglichkeit frustriert fühlen.
  • Der Tastsinn, der für die frühkindliche Entwicklung wichtig ist, wird durch Kratzhandschuhe eingeschränkt.
  • Nicht jedes Baby akzeptiert Kratzhandschuhe, was zu zusätzlichem Stress führen kann.

Arten von Kratzhandschuhen

Klassische Kratzschutzlösungen, die oft verwendet werden, wenn keine spezialisierte Kleidung vorhanden ist, umfassen einfache Methoden wie Söckchen, die über die Hände gestülpt werden, sowie Handschuhe, die mit Bändchen fixiert werden. Beide Lösungen haben jedoch ihre Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Söckchen über den Händen

Ein verbreiteter Ansatz ist es, Söckchen über die Hände des Babys zu ziehen. Diese Methode ist einfach, und viele Eltern greifen darauf zurück, wenn sie keine anderen Kratzschutzoptionen zur Hand haben. Allerdings berichten viele Eltern von einigen Nachteilen:

  • Vorteile: Söckchen lassen sich leicht überziehen und können auch über Nacht als provisorischer Kratzschutz dienen. Sie bedecken die Hände locker und verhindern, dass das Baby sich kratzt.
  • Nachteile: Söckchen sind oft nicht sehr weich, was zu Reibung auf der Haut führen kann. Außerdem können sie die Hände überhitzen und Schweiß verursachen, was den Juckreiz verstärken kann. Zudem gleiten Söckchen leicht von den Händen, was ihre Effektivität verringert​.

Handschuhe mit Bändchen

Eine weitere Lösung sind spezielle Handschuhe, die mit Bändchen um die Handgelenke fixiert werden. Diese bieten etwas mehr Halt und sind speziell für den Kratzschutz konzipiert:

  • Vorteile: Handschuhe, die mit Bändchen fixiert sind, bleiben besser an den Händen und bieten einen sicheren Schutz vor Kratzattacken, insbesondere während der Nacht​.
  • Nachteile: Trotz der Fixierung berichten viele Eltern, dass Babys es schaffen, die Handschuhe abzustreifen, was die Schutzfunktion beeinträchtigt. Zudem empfinden einige Kinder das Tragen von Handschuhen als unangenehm und werden dadurch im Schlaf gestört.

Beide Lösungen können kurzfristig helfen, doch langfristig sind spezialisierte Kratzschutzkleidungen in der Regel effektiver und komfortabler.

Chill n Feel Kratzschutz-Kleidung: Die sanfte Alternative

Mit Chill n Feel bieten wir eine breite Palette an Kratzschutzkleidung, die eine sanfte Alternative zu herkömmlichen Kratzhandschuhen darstellt. Die Kleidung besteht aus hochwertiger GOTS-zertifizierter Pima Baumwolle und ist besonders sanft zur Haut.

Umschlagbündchen an den Ärmeln und Hosenbeinen können vorsichtig über die Hände und Füße des Babys gelegt werden, um Kratzverletzungen zu verhindern. Diese Lösung bietet den Vorteil, dass das Baby sich frei bewegen kann, ohne durch Handschuhe eingeschränkt zu werden.

Kratzschutzärmel: Bewährte und praktische Lösung

Kratzschutzärmel, sind eine bewährte Lösung für Kinder, die dazu neigen, sich aus Umschlagbündchen zu befreien. Sie bieten eine einfache und effektive Möglichkeit, Kratzverletzungen zu verhindern, besonders während der Nacht. Ein großer Vorteil dieser Kratzschutzärmel ist, dass sie problemlos über ein Kleidchen, einen Body oder ein Unterhemd gezogen werden können. Das macht sie besonders praktisch an heißen Tagen oder Nächten, wenn ein Overall zu viel wäre und das Kind vor Überhitzung schützen muss.

Tagsüber sollten die Hände jedoch idealerweise frei von Kratzschutzelementen sein, da Babys und Kleinkinder ihre Umwelt über den Tastsinn entdecken. Der Bolero lässt sich leicht an- und ausziehen und bietet so Flexibilität für Eltern, die den Kratzschutz während des Tages entfernen möchten, um das sensorische Lernen zu fördern.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Boleros auch über feuchte Wickel gezogen werden können, die häufig bei der Behandlung von Neurodermitis-Schüben eingesetzt werden. Diese Wickel beruhigen die Haut und helfen, Feuchtigkeit einzuschließen, und die Boleros verhindern das Kratzen, ohne den Wickel zu stören

Geschlossene Kratzhandschuhe aus Pima Baumwolle schützen empfindliche Babyhaut vor Kratzverletzungen.
Die geschlossenen Kratzhandschuhe aus weicher Pima Baumwolle bieten umfassenden Schutz für empfindliche Haut, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken – ideal für Babys mit Neurodermitis oder sensibler Haut.

Für Nächte oder heiße Tage sind die dünnen Boleros ideal, da sie Kratzverletzungen vorbeugen und gleichzeitig eine Überhitzung des Kindes verhindern. Durch das leichte Material wird der Schutz gewährleistet, ohne dass das Baby unangenehm warm wird.

Für welches Alter sind Kratzhandschuhe geeignet?

Kratzhandschuhe bei Neurodermitis sind für Babys, Kleinkinder und auch ältere Kinder sinnvoll. Besonders in den ersten Lebensmonaten, wenn Babys ihre Bewegungen noch nicht vollständig kontrollieren können, bieten sie Schutz vor unbewussten Kratzverletzungen, die den Juckreiz verschlimmern und Infektionen verursachen können.

Aber auch bei älteren Kindern, die nachts unter starkem Juckreiz leiden, können Kratzhandschuhe helfen, den Schlaf zu verbessern und die Haut zu schützen. Manche Kinder entscheiden sich später sogar freiwillig für das Tragen der Handschuhe, weil sie merken, dass das Kratzen weniger schmerzhaft ist und die Haut schneller heilt.

Sogar für Erwachsene mit schwerer Neurodermitis gibt es  spezielle Kratzschutzprodukte, die oft nachts eingesetzt werden, um unbewusste Kratzbewegungen zu verhindern.

Tag vs. Nacht: Wann sollten Kratzhandschuhe getragen werden?

Die Nutzung von Kratzhandschuhen sollte gut abgewogen werden. Besonders nachts, wenn der Juckreiz stärker wird und Babys unbewusst kratzen, bieten sie einen effektiven Schutz. Tagsüber sollten sie jedoch nicht durchgängig getragen werden, da Babys über ihren Tastsinn die Welt entdecken und lernen. Das Tragen von Kratzhandschuhen am Tag könnte diese natürliche Entwicklung einschränken.

Was tun, wenn mein Baby Kratzhandschuhe nicht akzeptiert?

Manche Babys lehnen Kratzhandschuhe bei Neurodermitis ab und reagieren mit Frust oder Weinen, wenn sie ihre Hände nicht mehr frei bewegen können.

In solchen Fällen bieten Umschlagbündchen, wie du sie von unserer Neurodermitis-Kleidung kennst, verwendet werden, eine gute Alternative. Diese Bündchen können unbemerkt über die Hände des Babys gelegt werden, wenn es eingeschlafen ist, ohne dass das Baby sich eingeschränkt fühlt.

Sollte man Kinder kratzen lassen?

Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, ob man Kinder kratzen lassen sollte, damit sie lernen, was passiert, wenn sie sich selbst verletzen. Während einige Experten der Meinung sind, dass es wichtig ist, den Juckreiz auf natürliche Weise zu “erleben”, raten die meisten dazu, Kratzschutzhandschuhe bei Neurodermitis zu verwenden.

Das Kratzen kann die Haut schädigen und zu Infektionen führen, insbesondere bei Neurodermitis. Deshalb ist es wichtig, Babys vor sich selbst zu schützen, aber gleichzeitig darauf zu achten, dass sie sich nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlen.

Kostenübernahme durch Krankenkassen

Eltern von Babys mit Neurodermitis können auf Rezept unsere Kratzschutzkleidung ausprobieren. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese spezielle Kleidung, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt.

Auf unserer Infoseite zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse erklären wir den genauen Ablauf und unterstützen dich bei der Beantragung der Kostenübernahme.

Autor: Martina

Schwangerschaft, Baby, Alltag mit Baby. Überall liest man, wie anstrengend das Leben als Mama sein kann. Bei Chill n Feel hingegen geht es um Positive Vibes, um kleine Auszeiten, Chill-Momente, Wohlfühltipps und die dazu passenden Wohlfühlprodukte für die Kleinsten. Und die Autorin? Das bin ich: Martina, Gründerin von Chill n Feel, glückliche Mama von 3 kleinen Jungs und Träumerin von einer schönen Welt, in der jedes Lebewesen mit Respekt behandelt wird.

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