Neurodermitis Kleidung für Kinder sollte weich, atmungsaktiv und frei von Reizstoffen sein – denn jedes Detail zählt, wenn die Haut juckt, brennt oder wund ist. In diesem Beitrag erfährst du, welche Stoffe wirklich helfen können und worauf du bei der Wahl der Kleidung achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Warum die richtige Kleidung bei Neurodermitis so wichtig ist

Wenn dein Kind unter Neurodermitis leidet, spürst du schnell, wie empfindlich die Haut auf Reize reagiert. Sie ist trocken, juckt, wird wund gekratzt – und genau hier kann Kleidung einen großen Unterschied machen.
Gut durchdachte Neurodermitis-Kleidung schützt die Haut vor weiteren Verletzungen, die durch Kratzen entstehen. Sie kann den Juckreiz lindern und hilft dabei, Entzündungen und Infektionen vorzubeugen.
Gerade nachts, wenn der Juckreiz oft am schlimmsten ist, sind weiche Schlafanzüge mit integrierten Kratzschutzhandschuhen Gold wert. Sie verhindern, dass sich dein Kind im Schlaf blutig kratzt – und geben euch beiden ein kleines bisschen mehr Ruhe.
Doch nicht nur der Schutz zählt: Die richtige Kleidung unterstützt ein ausgeglichenes Hautklima. Sie lässt Luft an die Haut, nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und kühlt ganz sanft – all das kann helfen, den ständigen Drang zu kratzen zu verringern.
Und weißt du, was oft unterschätzt wird? Wie sehr das Wohlbefinden deines Kindes vom Tragegefühl abhängt. Weiche, glatte Stoffe ohne kratzende Fasern schenken Geborgenheit, machen das Anziehen angenehmer – und manchmal wirkt allein das schon ein bisschen heilend.
Die passende Kleidung ersetzt keine Therapie, aber sie kann eine unglaublich wertvolle Begleitung sein. Für ruhigere Nächte, entspanntere Tage – und eine Haut, die endlich durchatmen darf.

Als Mutter eines ehemals betroffenen Kindes weiß ich, wie schnell ungeeignete Kleidung neue Schübe auslösen kann. Gerade bei Neurodermitis ist es wichtig, weiche und atmungsaktive Kleidung ohne störende Nähte zu verwenden. Damit kann die Haut entlastet und vor unnötigen Reizen geschützt werden.
– Romy von nutrischlau.de | Elternberatung bei Neurodermitis
Worauf du bei Neurodermitis Kleidung für Kinder achten solltest
Wenn dein Kind Neurodermitis hat, kann Kleidung viel bewirken – oder leider auch viel verschlimmern. Damit du weißt, worauf du beim Kauf achten solltest, habe ich dir hier die wichtigsten Merkmale zusammengestellt, die Neurodermitis Kleidung für Kinder besonders hautfreundlich machen.
Keine schädlichen Chemikalien
Achte beim Kauf von Neurodermitis Kleidung für dein Kind darauf, dass sie frei von belastenden Chemikalien ist. Vermeide Kleidung, die als „knitterfrei“ oder „bügelleicht“ beschrieben wird – solche Stoffe wurden oft mit Formaldehyd oder anderen Ausrüstungen behandelt, die die ohnehin empfindliche Haut zusätzlich reizen können.
Besonders wichtig sind unabhängige Siegel, die dir zeigen, dass die Kleidung auch wirklich schadstofffrei und hautverträglich ist. Zu den strengsten und vertrauenswürdigsten Zertifizierungen zählen:
GOTS (Global Organic Textile Standard) – unser persönlicher Standard bei Chill n Feel. Hier wird nicht nur der Anbau kontrolliert, sondern die gesamte Lieferkette: vom Bio-Baumwollfeld bis zur letzten Naht.
kbA (kontrolliert biologischer Anbau) – bezieht sich auf die Baumwolle selbst, ohne Chemikalien oder Pestizide.
OEKO-TEX® Standard 100 – prüft auf Schadstoffe im Endprodukt.
Wenn du auf diese Siegel achtest – allen voran GOTS –, kannst du sicher sein, dass dein Kind Kleidung trägt, die auch von hochsensibler Haut gut vertragen wird.
Helle, ungefärbte Stoffe: sanft und gleichzeitig unbedenklich
Greif am besten zu heller oder naturbelassener Kleidung – denn je intensiver die Farbe, desto mehr Farbstoffe stecken oft im Stoff. Gerade bei empfindlicher Haut können ungeprüfte Farbstoffe irritieren oder sogar allergieauslösend wirken.
Wenn Farbakzente gewünscht sind, ist das jedoch voll in Ordnung – vorausgesetzt, die Kleidung trägt ein vertrauenswürdiges Zertifikat wie GOTS. Mit GOTS-zertifizierten Farbstoffen kannst du sicher sein, dass alle verwendeten Farben hautfreundlich und unbedenklich sind.
Besonders ideal ist daher ungebleichte und ungefärbte Baumwolle, da hier von Anfang an keine zusätzlichen Reizstoffe enthalten sind. So bleibt die Haut deines Kindes frei, um durchzuatmen – ganz pur, ganz natürlich.
Weiche, glatte Materialien: wie eine zweite Haut
Alles, was kratzt, reibt oder rau ist, hat auf neurodermitischer Haut nichts verloren. Rauhe Stoffe oder grobe Fasern können wie Schmirgelpapier wirken – das tut weh und verschlimmert den Juckreiz oft noch.
Deshalb gilt: Finger weg von kratziger Wolle oder unbehandelten Grobtextilien. Besser sind Stoffe, die sich weich und glatt anfühlen, wie hochwertige Baumwolle, glattes Leinen oder Seide.
Besonders sanft ist Pima Baumwolle – eine der feinsten Baumwollsorten der Welt. Ihre extra lange, glatte Faser macht sie unglaublich weich und hautfreundlich. Genau deshalb setzen wir bei Chill n Feel auf zertifizierte Bio-Pima Baumwolle aus Peru, wenn es um Neurodermitis Kleidung für Kinder geht. Mehr dazu erzähle ich dir gleich noch ausführlicher.
Atmungsaktivität
Die Stoffe sollten luftdurchlässig sein und Feuchtigkeit aufnehmen bzw. ableiten können. Schwitzen fördert den Juckreiz; daher sind atmungsaktive Naturfasern wie Baumwolle, Seide oder Lyocell gut geeignet. Synthetikstoffe, die keinen Feuchtigkeitsaustausch zulassen, sollten vermieden werden.
Bequeme Schnitte: nichts darf drücken oder reiben
Enge Kleidung ist für Kinder mit Neurodermitis oft doppelt unangenehm: Sie kann nicht nur mechanische Reize auf die Haut ausüben, sondern fördert auch das Schwitzen – und das verstärkt den Juckreiz zusätzlich.
Viel angenehmer sind lockere, gut sitzende Schnitte, die den Körper zwar bedecken, aber nichts einengen oder reiben. Gerade nachts haben sich Ganzkörper-Schlafanzüge (Overalls) mit weichen, bündchenartigen Abschlüssen bewährt. Sie geben deinem Kind die nötige Bewegungsfreiheit – und erschweren gleichzeitig das Kratzen an empfindlichen Hautstellen.
Außennähte & etikettenfrei: weil jede Reibung weh tut
Was auf den ersten Blick wie eine Kleinigkeit wirkt, kann für empfindliche Haut richtig unangenehm sein: Innenliegende Nähte reiben bei Bewegung – und fühlen sich auf wunder Haut schnell an wie Schmirgelpapier.
Deshalb ist es so wichtig, dass Neurodermitis Kleidung möglichst ohne Innennähte gefertigt ist. Viele unserer Kleidungsstücke haben nach außen gedrehte Nähte, sodass im Inneren wirklich nichts reibt. Auch auf kratzende Etiketten verzichten wir bewusst – stattdessen setzen wir auf eingenähte oder aufgedruckte Labels, die dein Kind gar nicht spürt.
Es sind diese kleinen Details, die in Summe einen großen Unterschied machen – für mehr Ruhe, mehr Komfort und eine Haut, die endlich durchatmen darf.
Kratzschutz-Details: sanfte Helfer für unruhige Hände
Babys und Kleinkinder kratzen sich oft unbewusst – besonders dann, wenn der Juckreiz sie quält oder sie müde sind. Das ist nicht böswillig – aber die Folgen können schmerzhaft sein.
Genau deshalb ist integrierter Kratzschutz so wertvoll: Fäustlinge an den Ärmeln oder Klappbündchen an Händen und Füßen verhindern, dass sich dein Kind im Schlaf oder beim Spielen wund kratzt. Und das ganz ohne zusätzliche Accessoires, die verrutschen oder verloren gehen könnten.
Diese kleinen Details geben dir als Mama oder Papa ein beruhigendes Gefühl – und deinem Kind mehr Schutz, ohne es einzuengen.
Hautfreundliche Verschlüsse: nichts darf drücken oder pieksen
Auch bei den kleinsten Details lohnt es sich, genau hinzuschauen – zum Beispiel bei Knöpfen und Verschlüssen. Denn was vielleicht praktisch aussieht, kann auf empfindlicher Haut unangenehm werden.
Nickelfreie Druckknöpfe sind die beste Wahl, denn Nickel kann Allergien auslösen. Auf Reißverschlüsse solltest du möglichst verzichten, da sie oft hart sind und direkt auf der Haut drücken. Wenn Knöpfe nötig sind, achte darauf, dass sie weich unterlegt sind – also nicht direkt auf der Haut liegen, sondern von Stoff umgeben sind.
So fühlt sich dein Kind auch beim Wickeln oder Umziehen gut aufgehoben – nichts kratzt, nichts stört.
Pflegeleicht & hygienisch waschbar: weil Sauberkeit hier noch wichtiger ist
Neurodermitis-Kleidung muss im Alltag einiges aushalten – rückfettende Salben, Schweiß, kleine Kratzwunden … all das gehört dazu, wenn die Haut besonders sensibel ist. Deshalb ist es wichtig, dass du Kleidung wählst, die robust ist und regelmäßiges Waschen gut verträgt.
Gerade in akuten Phasen, wenn Entzündungen auftreten oder Keime eine Rolle spielen, kann es sinnvoll sein, die Kleidung bei 60 °C zu waschen, um mögliche Erreger wie Staphylococcus aureus oder Streptokokken zu reduzieren. Die meisten Naturfasern, vor allem Baumwolle, halten solche Temperaturen grundsätzlich gut aus.
Im Alltag ist eine Wäsche bei 30–40 °C aber meist völlig ausreichend – vor allem dann, wenn du regelmäßig wäschst und ein sanftes Waschmittel verwendest. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Fasern.
Unsere Empfehlung:
Besonders bei feinen Materialien wie Pima Baumwolle ist eine schonende Wäsche wichtig. Zwar lässt sich auch Pima bei höheren Temperaturen waschen, doch langfristig können Hitze und Schleudergänge die Faserstruktur schwächen – was zu Faserbruch und Pilling führen kann. Damit dein Lieblingsstück lange weich bleibt, empfehlen wir: waschbar bei 30–40 °C, bei Bedarf auch mal heißer – wenn es die Hautgesundheit erfordert.
Neue Kleidung immer waschen – oder gleich fertig zum Anziehen erhalten
Ein genereller Tipp, den viele Kinderärzt:innen geben: Wasche neue Kleidung vor dem ersten Tragen gründlich. Denn selbst natürliche Materialien können noch Appreturen oder Produktrückstände enthalten, die sensible Haut reizen – besonders bei Neurodermitis.
Bei Chill n Feel möchten wir dir diesen Schritt erleichtern:
Unsere Kleidung wird bereits vorgewaschen geliefert – ganz ohne chemische Zusätze, aber so, dass sie direkt auf empfindlicher Haut getragen werden kann. Du musst sie also nicht erst vorbereiten, sondern kannst sie sofort beruhigt anziehen und dein Kind damit einhüllen.
Natürlich kannst du jedes Teil nach deinem eigenen Gefühl noch einmal waschen – aber du musst nicht. Sanft. Sicher. Sofort einsetzbar.
Diese Kriterien helfen dir dabei, im Laden oder Online-Shop passende Kleidung für dein Kind zu erkennen. Doch worauf kommt es bei den einzelnen Materialien eigentlich genau an?
Als Nächstes schauen wir uns an, welche Stoffe sich bei Neurodermitis bewährt haben – und welche besser nicht auf empfindliche Haut gehören.
Materialien im Vergleich: Welche Stoffe eignen sich bei Neurodermitis?
Nicht jeder Stoff tut empfindlicher Haut gut. Manche Fasern können Juckreiz und Irritationen sogar verschlimmern. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Textilien bei Neurodermitis wirklich hautverträglich sind. Hier findest du die gängigsten Materialien im direkten Vergleich – mit ihren Vor- und Nachteilen.
Pima-Baumwolle - "die Seide Südamerikas"
Wenn du nach einem Material suchst, das sich wie eine zweite Haut anfühlt und dabei besonders sanft zur empfindlichen Neurodermitis-Haut deines Kindes ist, wirst du an Pima-Baumwolle kaum vorbeikommen. Diese seltene Baumwollart – botanisch Gossypium barbadense – stammt ursprünglich aus Peru und gilt wegen ihrer besonders langen Fasern (länger als 35 mm) als eine der hochwertigsten Baumwollen der Welt.
Ihre Fasern lassen sich zu sehr feinen, glatten Garnen verarbeiten. Daraus entsteht ein Stoff, der so weich und geschmeidig ist, dass man ihn auch die „vegane Seide“ Perus nennt. Und das ganz ohne chemische Ausrüstung oder Weichmacher.
Warum Pima-Baumwolle so gut bei Neurodermitis wirkt:
- Ultraweich & glatt: Die langen Fasern fusseln kaum und kratzen nicht.
- Juckreizlindernd: Viele Eltern berichten, dass sich die Haut ihrer Kinder in Pima-Kleidung spürbar beruhigt.
- Feuchtigkeitsregulierend: Pima nimmt bis zu 20% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen. Das sorgt für ein angenehm trockenes Hautgefühl.
- Kühlend & atmungsaktiv: Gerade bei Neurodermitis wichtig, da Hitze den Juckreiz verstärken kann.
- Langlebig & robust: Trotz ihrer Feinheit ist die Faser sehr strapazierfähig und übersteht auch viele Wäschen und wilde Tobereien.
- Hypoallergen: Ohne Wollwachse, Tierhaare oder aggressive Chemikalien. In GOTS-zertifizierter Bio-Qualität garantiert pestizidfrei und schadstoffarm.
Gibt es auch Nachteile?
Nachteile im klassischen Sinne kaum. Pima-Baumwolle ist rar (unter 1% der Weltproduktion) und dadurch etwas teurer als gewöhnliche Baumwolle. Wichtig ist, dass du auf echte Qualität achtest, denn „Pima“ ist leider nicht geschützt und wird teils zu Marketingzwecken verwendet. Achte deshalb immer auf Bio-Zertifikate wie GOTS, die über die Herkunft und Reinheit Auskunft geben.
Unser Weg zur Pima-Baumwolle
Wir bei Chill n Feel sind eine deutsch-peruanische Familie mit direktem Zugang zu dieser besonderen Faser. Unsere Kleidung wird aus 100% GOTS-zertifizierter Pima-Baumwolle gefertigt – geerntet und verarbeitet unter fairen Bedingungen, mit Liebe gestrickt, damit du deinem Kind das Beste geben kannst.
💬 Das sagen Eltern:
„Da meine Tochter an Neurodermitis leidet und sie Kunstfasern nicht verträgt, musste ich lange suchen und überlegen und habe mich schlussendlich für den Overall von Chillnfeel entschieden und wurde nicht enttäuscht. Der Anzug ist super weich zur Haut und nicht so dünn, sodass man Angst haben muss, dass durch das ständige Krabbeln, der Stoff an den Knien durchgescheuert wird. Schlafen tut sie auch viel besser (so empfinde ich). Alles in Einem gefällt mir es super gut, sodass ich es guten Gewissens weiterempfehlen kann.“ – Le (zur Bewertung)
Diese Stimmen hören wir immer wieder – und genau deshalb bleibt Pima-Baumwolle für uns die Nummer eins bei Neurodermitis-Kleidung. Auch viele Dermatolog:innen schätzen die Qualität dieser Fasern: lang, fein, beruhigend – wie gemacht für zarte, verletzliche Kinderhaut.
Gute Nachricht: Unsere Pima-Kleidung ist erstattungsfähig
Unsere Neurodermitis-Kleidung aus 100% GOTS-zertifizierter Pima-Baumwolle wird von gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland im Rahmen einer Erstausstattung übernommen. Voraussetzung ist ein ärztliches Rezept. Damit kannst du deinem Kind nicht nur das Beste auf der Haut schenken, sondern gleichzeitig dein Familienbudget entlasten. ➝ Mehr dazu findest du hier: Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Bio-Baumwolle: der natürliche Schutz für zarte Kinderhaut
Wenn du Kleidung für dein neurodermitisches Baby oder Kleinkind suchst, ist Bio-Baumwolle eine sehr gute Wahl. Anders als konventionelle Baumwolle wird sie ohne synthetische Pestizide und chemische Düngemittel angebaut. Das bedeutet: deutlich weniger Rückstände im Stoff – und damit weniger potenzielle Reizstoffe für empfindliche Haut.
Auch bei der Verarbeitung wird auf sanfte Verfahren gesetzt: statt chemischem Entlaubungsmittel kommt mechanisches Entkörnen zum Einsatz, gebleicht wird ohne Chlor, gefärbt nur mit unbedenklichen Farben. So bleibt die Kleidung, die auf der Haut deines Kindes liegt, so natürlich wie möglich.
Warum Bio-Baumwolle bei Neurodermitis überzeugt:
Schadstoffarm & hautfreundlich: Gerade Babyhaut kann Schadstoffe noch nicht so gut abbauen. Bio-Baumwolle schützt hier von Anfang an.
Atmungsaktiv & weich: Sie nimmt Feuchtigkeit gut auf, lässt die Haut atmen und wirkt temperaturausgleichend.
Naturbelassen möglich: Ungefärbt und ungebleicht ist sie besonders verträglich – viele Krankenkassen verlangen sogar ausdrücklich „ungebleichte Baumwolle“ bei Rezeptkleidung.
Zertifiziert: Achte auf vertrauenswürdige Siegel wie GOTS, die eine durchgängige ökologische und soziale Herstellungskette garantieren.
Gibt es kleine Abstriche?
Im Vergleich zu Pima-Baumwolle ist normale Bio-Baumwolle meist etwas kürzerfaserig. Das bedeutet: sie ist nicht ganz so seidig-glatt, aber dennoch deutlich hautfreundlicher als Wolle oder Synthetik. Manchmal wirkt der Stoff etwas gröber – vor allem, wenn er dick oder grob gewebt ist. Auch bleibt er länger feucht, wenn stark geschwitzt wird. Hier können Mischungen mit anderen Naturfasern helfen.
Und: Bio ist nicht automatisch weich. Achte deshalb unbedingt auf die Verarbeitung – ideal sind weiche Feinstrickstoffe oder angeraute Oberflächen.
Fazit
Wenn du dich für Bio-Baumwolle entscheidest, tust du deinem Kind (und der Umwelt) definitiv etwas Gutes. Die meisten Neurodermitis-Kollektionen basieren auf Bio-Qualität – und das aus gutem Grund. Sie ist die sichere Basis für Kleidung, die der Haut Ruhe schenkt. Und wenn du es noch eine Spur weicher und luxuriöser möchtest, schau dir Pima-Baumwolle an – sie ist die sanfte Königin unter den Baumwollarten.
Konventionelle Baumwolle – lieber nur im Notfall
Baumwolle an sich ist eigentlich ein tolles Material bei Neurodermitis: sie ist weich, atmungsaktiv und nimmt Feuchtigkeit gut auf. Doch bei konventioneller Baumwolle gibt es ein großes Aber – und das hat mit ihrer Herstellung zu tun.
Im herkömmlichen Anbau kommen häufig synthetische Pestizide und chemische Düngemittel zum Einsatz. Und auch bei der Weiterverarbeitung wird oft nicht gespart: Bleichmittel, Weichmacher, Farbstoffe, Anti-Knitter-Ausrüstungen … all das kann im Stoff verbleiben. Für gesunde Haut vielleicht kein Problem – aber bei sensibler, wunder Haut wie bei Neurodermitis kann genau das zu Irritationen oder allergischen Reaktionen führen.
Wann konventionelle Baumwolle okay sein kann:
- Wenn du ein ganz schlichtes, helles Kleidungsstück ohne Aufdruck findest,
- und es mehrmals heiß auswäschst, um chemische Rückstände weitgehend zu entfernen,
- und keine Alternative in Bio verfügbar ist – dann kann konventionelle Baumwolle im Einzelfall besser sein als Kunstfaser oder Wolle.
Warum du trotzdem vorsichtig sein solltest:
- Du weißt nie genau, was im Stoff steckt, wenn kein Siegel vorhanden ist.
- Besonders dunkle Farben oder bügelleichte Ausrüstungen enthalten häufig kritische Chemikalien.
- Die meisten Fast-Fashion-Stücke haben kratzige Nähte, kratzende Etiketten und wenig durchdachte Schnitte – das ist bei empfindlicher Kinderhaut einfach keine gute Wahl.
- Der Stoff ist oft härter und weniger geschmeidig als Bio-Baumwolle, weil er mit Appreturen behandelt wurde, die das Hautgefühl negativ beeinflussen können.
Mein Tipp:
Wenn du gerade kein Bio-Teil zur Hand hast, dann achte zumindest bei der Kleidung, die direkt auf der Haut liegt, auf Schadstofffreiheit. Ein einfaches, weißes Baumwollhemd, mehrfach gewaschen, kann in Ausnahmefällen eine vorübergehende Lösung sein. Doch wenn du die Wahl hast – entscheide dich lieber für Bio-Qualität. Und wenn es besonders sanft und luxuriös sein darf, schau dir unbedingt die Vorteile von Pima-Baumwolle an.
Lyocell – sanft, kühlend, ökologisch
Wenn du nach einem besonders luftigen, sanften Material suchst, das Juckreiz lindert und die Haut deines Kindes atmen lässt, solltest du dir Lyocell (auch bekannt unter dem Markennamen Tencel®) näher anschauen.
Diese Faser wird aus Holz gewonnen – meist aus Eukalyptus – und gehört zu den zellulosebasierten Öko-Fasern. Sie fühlt sich seidig weich an, ist sehr feuchtigkeitsregulierend und dabei überraschend robust. Für Kinder mit schwitziger Haut oder starken Ekzemen kann Lyocell eine echte Wohltat sein.
Was Lyocell bei Neurodermitis so besonders macht:
- Luftig und kühlend: Die Faser wirkt von Natur aus temperaturausgleichend – das kühlt gereizte Haut und beruhigt den Juckreiz.
- Hoch feuchtigkeitsregulierend: Lyocell nimmt mehr Feuchtigkeit auf als Baumwolle und gibt sie rasch wieder ab – kein unangenehmes Kleben auf der Haut.
- Glatt & reibungsarm: Gerade bei nässenden oder entzündeten Stellen wichtig – Lyocell gleitet sanft über die Haut, ohne zu reizen.
- Hypoallergen & antibakteriell: Das trockene Milieu hemmt Bakterienwachstum (z.B. Staphylococcus aureus), das Neurodermitis verschlimmern kann.
- Nahtarm verarbeitet: Viele Lyocell-Produkte sind bewusst ohne störende Nähte und Etiketten designt – ideal für empfindliche Babyhaut.
- Nachhaltig produziert: Die Herstellung erfolgt mit geschlossenen Kreisläufen – das schont Umwelt und Gesundheit.
Mögliche Schwächen im Alltag
Auch Lyocell ist nicht ganz ohne Einschränkungen. Die Fasern entstehen in einem industriellen Prozess – zwar umweltfreundlich, aber eben nicht rein natürlich wie Baumwolle. In der Regel bleibt nichts im Stoff zurück, doch ganz selten kann es vorkommen, dass empfindliche Kinder auf minimale Rückstände reagieren – oder dass die Haut die glatte Struktur als „fremd“ empfindet.
Hinzu kommt: Lyocell ist etwas empfindlicher bei starker Reibung – etwa wenn dein Kind viel auf den Knien krabbelt. Deshalb wird häufig ein kleiner Anteil Elasthan beigemischt. Das macht den Stoff dehnbarer, aber auch potenziell reizender – achte darauf, dass das Elasthan nicht direkt auf der Haut liegt.
Und: Der Preis. Hochwertige Lyocell-Kleidung ist oft teurer und nicht überall zu bekommen. Dafür reicht manchmal schon ein einzelnes Teil, etwa ein Overall für die Nacht, um akute Juckphasen sanfter zu überstehen.
Mein Fazit:
Lyocell ist ein toller Zusatz in der Neurodermitis-Kleidung – vor allem bei Hitze, viel Schwitzen oder nässenden Ekzemen. Wenn du dich für ein Lyocell-Teil entscheidest, achte auf gute Verarbeitung, möglichst ohne störende Nähte, und prüfe die Zertifizierungen wie OEKO-TEX®. Im Idealfall kombinierst du Lyocell mit bewährten Materialien wie Bio- oder Pima-Baumwolle – für den perfekten Ausgleich zwischen Funktion, Sanftheit und Hautfreundlichkeit.
Lyocell mit Zink – beruhigt wie eine Heilsalbe
Lyocell-Zink-Fasern sind eine moderne Innovation in der Neurodermitis-Therapie. Hier wird die hautfreundliche Lyocell-Faser mit Zinkoxid kombiniert – einem Wirkstoff, den viele Eltern bereits aus Wund- und Heilsalben kennen. In Textilien eingebettet, kann das Zink kontinuierlich in kleinen Mengen an die Haut abgegeben werden – ganz ohne Eincremen.
Warum Zinktextilien bei Neurodermitis helfen können:
- Reizlindernd & entzündungshemmend: Zink wirkt beruhigend auf die Haut, lindert Rötungen und reduziert Juckreiz – besonders bei nässenden oder entzündeten Stellen.
- Antibakteriell: Die Zinkionen hemmen gezielt das Wachstum von Bakterien wie Staphylococcus aureus, das bei Neurodermitis häufig die Hautbesiedlung dominiert.
- Kühl & glatt: Die Kombination aus Lyocell und Zink sorgt für ein angenehm trockenes, kühles Hautgefühl – ein echter Vorteil in heißen Nächten oder bei Schüben.
- Hypoallergen: Zink ist ein körpereigenes Spurenelement – daher meist sehr gut verträglich, auch für allergiegefährdete Kinder.
- Zinktextilien bieten somit eine Art „Textilpflege“, die Tag und Nacht wirkt – ideal zur Regeneration der Haut während des Schlafs.
Was du vor dem Kauf wissen solltest:
Zinktextilien sind etwas teurer als normale Kleidung und meist nur in gedeckten Farben erhältlich (z. B. Grau oder Naturweiß), da Zinkoxid nicht bunt eingefärbt werden kann. Wichtig zu wissen: Mit jeder Wäsche wird das Zink langsam ausgewaschen – nach ca. 30–50 Waschgängen lässt die Wirkung nach. Hersteller arbeiten zwar mit Langzeitabgabesystemen, aber irgendwann ist Schluss.
Außerdem ist Zinkkleidung technisch hergestellt – sie enthält zwar keine bedenklichen Stoffe, ist aber kein reines Naturprodukt wie Baumwolle. Manche Eltern haben deshalb Vorbehalte, obwohl es bisher keine Hinweise auf negative Langzeitwirkungen gibt.
Mein Fazit:
Lyocell-Zink-Fasern sind eine hilfreiche Ergänzung – besonders bei nässenden oder entzündeten Ekzemen. Sie wirken wie eine atmungsaktive Schutzschicht, ohne die Haut zu belasten. Dennoch: nicht jede Kinderhaut braucht eine medizinisch wirksame Faser. Oft reicht schon das richtige Material, um Linderung zu verschaffen.
Unsere Erfahrung zeigt: weiche, atmungsaktive Baumwolle – allen voran Pima – ist für die Nacht oft die beste Wahl. Sie kühlt sanft, schützt vor Überhitzung und reduziert so den Juckreiz ganz ohne Zusätze. Viele Eltern berichten uns, dass ihre Kinder in unseren Pima-Schlafanzügen endlich ruhig schlafen konnten – selbst während akuter Schübe.
Wenn du dennoch das Gefühl hast, dass die Haut deines Kindes nachts etwas mehr braucht, können Zinktextilien punktuell eine sinnvolle Ergänzung sein. Aber: Die Basis sollte stimmen – und die heißt für uns: GOTS-zertifizierte Pima-Baumwolle.
Silbertextilien: antibakterielle Hilfe bei infizierter Haut
Silber in Kleidung? Was zunächst ungewohnt klingt, ist bei Neurodermitis eine bewährte Unterstützung – vor allem dann, wenn die Haut stark entzündet oder aufgekratzt ist. Die eingesetzten Silberionen wirken antibakteriell und entzündungshemmend – ähnlich wie bei Wundauflagen oder Heilsalben mit Silberanteil.
Was macht Silber so besonders?
- Antibakteriell & hautberuhigend: Silberionen hemmen das Wachstum von Bakterien wie Staphylococcus aureus, die bei Neurodermitis oft eine Rolle spielen.
- Ideal bei offenen oder nässenden Stellen: Weniger Keime bedeuten weniger Entzündungsrisiko – und das kann den Juckreiz spürbar lindern.
- Kühlender Effekt: Silber leitet Wärme ab – viele Eltern berichten, dass sich Silberkleidung angenehm kühl auf der Haut anfühlt.
- Trockenes Mikroklima: In Kombination mit Bio-Baumwolle entsteht ein hautfreundliches Klima – Feuchtigkeit wird aufgenommen und vom Silber nach außen geleitet.
- Ohne Chemie: Die Wirkung kommt allein durch das Edelmetall zustande. Zusätzliche antibakterielle Zusätze sind meist nicht nötig.
- Langlebig: Hochwertige Textilien mit eingewebtem Silberfaden (nicht bloß beschichtet!) behalten ihre Wirkung auch nach vielen Wäschen.
Was du beachten solltest:
- Kostenfaktor: Silbertextilien sind deutlich teurer als herkömmliche Baumwollkleidung – bedingt durch den Materialwert.
- Qualität entscheidet: Achte auf Begriffe wie „echter Silberfaden“ oder entsprechende Kennzeichnungen. Beschichtete Billigvarianten verlieren schnell ihre Wirkung.
- Optik: Silbergewebe schimmern oft grau – für manche weniger ansprechend. Es gibt aber auch Modelle mit farbigen Baumwollüberzügen.
- Pflegehinweise: Keine Weichspüler, kein Trockner, nicht mit schwefelhaltigen Salben kombinieren – sonst drohen Verfärbungen.
- Umweltaspekt: Beim Waschen können winzige Silberpartikel ins Abwasser gelangen. Das ist bei fest eingebundenem Silber minimal – dennoch gilt: nur gezielt einsetzen.
- Selten: Reizungen durch Silbersalze – vereinzelt berichten Betroffene von Reaktionen, insbesondere wenn das Hautmikrobiom stark verändert ist.
Medizinisch sinnvoll & teilweise erstattungsfähig
Viele Krankenkassen erkennen Silbertextilien mittlerweile als medizinisches Hilfsmittel an und beteiligen sich an den Kosten – vor allem, wenn ein Arztbesuch oder eine Rezeptverordnung vorliegt.
PTFE-Fasern – reibungsfreie High-Tech-Option mit Fragezeichen
PTFE – das steht für Polytetrafluorethylen, bekannt aus der Medizintechnik und als Antihaft-Beschichtung (Teflon™). Für Neurodermitis-Kleidung wird dieses High-Tech-Material vor allem wegen seiner extrem glatten, reibungsarmen Oberfläche eingesetzt – glatter noch als Seide. Kleidung aus PTFE soll wie eine schützende Gleitzone wirken: nichts reibt, nichts reizt, die Haut kann zur Ruhe kommen.
Vorteile auf einen Blick:
- Extrem glatt & reibungsfrei – ideal bei wund gekratzter Haut.
- Antibakteriell & atmungsaktiv – die spezielle Struktur reduziert Keimwachstum.
- Hydrophob – nimmt keine Cremes oder Feuchtigkeit auf, dadurch bleibt Salbe wirksam auf der Haut.
- Formstabil & langlebig – kein Pilling, kein Verziehen, keine Reizung durch Abrieb.
- Trocknet schnell & ist kühlend – für manche eine Wohltat bei Juckreiz.
Was du wissen solltest:
PTFE gehört zur Gruppe der sogenannten PFAS, also synthetischen Fluorverbindungen, die nicht biologisch abbaubar sind. Einige Vertreter dieser Stoffgruppe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein – unter anderem wird diskutiert, dass bestimmte PFAS Krebs oder hormonelle Störungen begünstigen könnten. Die Verwendung in Kleidung ist in manchen Fällen medizinisch geprüft – doch selbst dann bleibt die langfristige Bewertung Teil laufender Forschung und öffentlicher Debatten.
Zudem gilt: PTFE fühlt sich künstlicher an als Naturfasern wie Baumwolle. Manche Kinder empfinden das Material als rutschig oder kühl. Und: Weil PTFE keine Feuchtigkeit speichert, kann Schweiß auf der Haut verbleiben – was je nach Kind als unangenehm empfunden wird.
Unser Fazit:
PTFE-Kleidung kann in bestimmten Fällen eine echte Hilfe sein – etwa bei stark nässenden oder mechanisch belasteten Ekzemen. Doch für den Alltag bevorzugen viele Eltern weiterhin Naturmaterialien wie Pima-Baumwolle: weich, atmungsaktiv, saugfähig und kuschelig. Entscheide ganz individuell, was deinem Kind guttut – und was du verantworten möchtest.
Seide – luxuriös weich, aber nicht alltagstauglich?
Seide ist ein Naturprodukt, das seit Jahrhunderten für seine Weichheit geschätzt wird. Gewonnen aus dem Kokon der Seidenraupe, zählt sie zu den feinsten Fasern der Welt. Für Kinder mit Neurodermitis ist vor allem medizinisch aufbereitete Seide relevant – dabei wird der natürliche Seidenleim (Sericin), der die Haut reizen kann, entfernt und die Faser zusätzlich antibakteriell behandelt.
Vorteile auf einen Blick:
- Unvergleichlich weich & glatt: Seide legt sich sanft auf die Haut und ist kaum spürbar.
- Kühlend & temperaturausgleichend: Sie kühlt bei Hitze und wärmt bei Kälte – ideal für juckende Haut.
- Feuchtigkeitsaufnahme: Seide kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
- Atmungsaktiv & dünn: Ideal als Unterwäsche oder Schicht unter der Kleidung – auch bei wärmeren Temperaturen.
- Antibakterielle Eigenschaften: Speziell ausgerüstete Seide kann das Wachstum von Keimen auf gereizter Haut hemmen.
Was du wissen solltest:
Seide ist edel – aber auch empfindlich. Schon ein kleiner Kratzer mit dem Fingernagel kann Fäden ziehen. Dazu kommt die aufwändige Pflege: Handwäsche oder Spezialwaschmittel, kein Trockner, keine grobe Beanspruchung. Für den Alltag mit kleinen Kindern (Spucke, Matsche, Krabbelzeit) ist das eher unpraktisch.
Auch preislich liegt Seide deutlich über anderen Materialien – und nicht jedes Kind mag das kühle Hautgefühl. Zudem trocknet sie langsamer als Baumwolle und nimmt fetthaltige Cremes schlechter auf – was bei nässenden Ekzemen ein Nachteil sein kann.
Fazit:
Seide ist eine wunderbare Option für besondere Situationen, z. B. bei akuten Schüben oder stark aufgekratzter Haut – etwa als sanfte Schicht unter der Kleidung. Für den täglichen Einsatz, vor allem bei kleinen Kindern, eignet sich Seide jedoch nur bedingt. Hier sind robuster verarbeitete Naturfasern wie Pima-Baumwolle oft die alltagstauglichere Wahl: ebenfalls weich, aber pflegeleichter, strapazierfähig und kuschelig.
Wolle bei Neurodermitis – warum sie meist keine gute Idee ist
So kuschelig sie aussieht – Wolle ist bei Neurodermitis eine heikle Sache. Ob Schurwolle, Merinowolle oder Kaschmir: Alle Wollarten bestehen aus tierischem Haar mit einer schuppigen Faserstruktur. Diese kleinen „Häkchen“ auf der Oberfläche können empfindliche Haut mechanisch reizen und Juckreiz verstärken. Hinzu kommt: Wolle enthält oft Lanolin (Wollfett) – ein natürlicher Stoff, der bei vielen Neurodermitis-Kindern allergische Reaktionen auslösen kann.
Vorteile (die leider oft nicht greifen):
- Wärmt gut & ist klimaregulierend: Wolle kann Feuchtigkeit nach außen leiten, ohne sofort zu kühlen.
- Kaschmir ist besonders weich und wird seltener als irritierend empfunden.
- Einige wenige Betroffene berichten, dass sie sehr feine Merino- oder Kaschmirwolle gut vertragen – das ist aber eher die Ausnahme als die Regel, vor allem bei Kindern.
Nachteile: Kratzgefahr vorprogrammiert
- Reizung durch die Fasern: Selbst Merinowolle kann pieksen – besonders auf vorgeschädigter, geröteter Haut.
- Lanolin als Allergieauslöser: In unreiner Wolle enthalten, kann es die Haut zusätzlich reizen.
- Schweiß verschlimmert das Ganze: Wenn Wolle feucht wird, quellen die Fasern auf – das erhöht das Kratzpotenzial noch mehr.
- Chemische Rückstände wie Mottenmittel oder Bleichmittel sind ebenfalls ein Risiko.
- Auch teure Edelwollen sind keine Garantie für Hautverträglichkeit – es kommt immer auf das individuelle Empfinden an.
Fazit:
Keine Wolle auf wunder Haut! Für Kinder mit Neurodermitis empfehlen wir stattdessen kuschelige, wärmespeichernde Alternativen wie weichen Baumwollfleece oder Pima-Baumwolle im Lagenlook. Wenn doch mal Wolle zum Einsatz kommt – etwa bei Mützen oder Winterjacken – achte darauf, dass sie innen mit glatten Stoffen wie Bio-Baumwolle oder Seide gefüttert ist. Direkt auf der Haut? Bitte nicht. Hier braucht es Berührungspunkte, die trösten – nicht triggern.
Synthetische Stoffe – lieber nicht auf empfindlicher Haut
Ob Polyester, Polyamid oder Elasthan – synthetische Fasern begegnen uns in der Kinderkleidung ständig. Sie sind formstabil, dehnbar und günstig. Doch für Kinder mit Neurodermitis sind sie meist keine gute Wahl. Denn: Synthetik ist selten hautsympathisch – und kann sogar Hautprobleme verschlimmern.
Vorteile – auf den ersten Blick:
- Reißfest & pflegeleicht: Kleidung aus Polyester & Co hält einiges aus.
- Schnelltrocknend: Besonders bei Sportkleidung praktisch.
- Glatte Mikrofaser kann milbenabweisend sein, z. B. bei Bettwäsche.
- Günstig & designreich: Es gibt viele bunte, modische Teile.
Nachteile – bei Neurodermitis entscheidend:
- Kaum atmungsaktiv: Unter Polyester staut sich die Wärme, was die Haut aufweichen und den Juckreiz verstärken kann.
- Feuchtigkeitsstau statt Feuchtigkeitsmanagement: Schweiß bleibt auf der Haut, statt aufgenommen zu werden.
- Reibung & Aufladung: Einige Kunstfasern scheuern oder laden sich elektrostatisch auf – das kann besonders bei juckender Haut unangenehm sein.
- Chemierückstände: Viele synthetische Stoffe enthalten Rückstände von Farbstoffen oder Weichmachern. Gerade schwarze oder knallige Teile sind oft mit problematischen Dispersionsfarben behandelt.
- Allergierisiko durch Elasthan: Besonders wenn es direkt auf der Haut liegt und nicht gut „eingepackt“ ist.
Was sagen Fachleute?
Allergolog:innen und Hautärzt:innen zählen synthetische Fasern wie Polyester, Polyamid und Polyacryl zu den am wenigsten verträglichen Materialien bei Neurodermitis – insbesondere, wenn sie direkt auf der Haut getragen werden.
Fazit:
Weniger ist mehr – vor allem bei direktem Hautkontakt. Bodies, Schlafanzüge und Unterwäsche sollten immer aus hautfreundlichen Naturfasern wie Bio-Baumwolle oder Pima-Baumwolle bestehen. Bei Sport- oder Regenkleidung achte darauf, dass innen eine Lage aus Baumwolle oder Seide anliegt. Und auch bei Kuscheltieren, Bettwäsche oder Decken lohnt ein Blick auf die Materialien – Baumwollplüsch statt Polyplüsch ist oft die bessere Wahl.
Ein kleiner Anteil Elasthan (<5%) ist meist unproblematisch – sofern er nicht direkt mit der Haut in Berührung kommt. Doch je höher der Synthetikanteil und je enger das Kleidungsstück sitzt, desto eher gilt: Finger weg bei Neurodermitis!
Schadstoffe: Warum zertifizierte Neurodermitis Kleidung so wichtig ist
Wenn die Haut ohnehin gereizt ist, kann jeder zusätzliche Reiz zu viel sein. Genau das passiert bei Neurodermitis – die Hautbarriere ist gestört, sie lässt Stoffe schneller durch. Und leider auch Schadstoffe, die in herkömmlicher Kleidung oft versteckt sind.
Was viele nicht wissen: Textilien können Chemikalien enthalten, die über die Haut aufgenommen werden – gerade bei offenen, aufgekratzten Stellen. Ob Farbstoffe, Weichmacher oder Pestizidrückstände aus konventionellem Baumwollanbau – sie alle können die Haut zusätzlich reizen, Brennen auslösen oder sogar allergische Reaktionen hervorrufen.
Besonders kritisch bei Neurodermitis:
- Dispersionsfarbstoffe in Synthetikstoffen (z. B. Schwarzfärbungen)
- Appreturen wie „bügelfrei“-Ausrüstungen
- Rückstände aus Pestiziden oder Antischimmelmitteln
- Nickel in Knöpfen oder Druckverschlüssen
Im schlimmsten Fall gelangen diese Stoffe sogar in den Blutkreislauf – etwa, wenn dein Kind stundenlang in belasteter Kleidung schläft.
Unsere Empfehlung: Setze auf zertifizierte Neurodermitis Kleidung aus Bio-Baumwolle, am besten mit GOTS-Siegel. GOTS steht für eine durchgängige Kontrolle vom Anbau über die Verarbeitung bis zum fertigen Stoff. Ohne Pestizide, ohne Schwermetalle, ohne Schadstoffcocktail.
💡 Deshalb verwenden wir bei Chill n Feel ausschließlich GOTS-zertifizierte Pima Baumwolle – eine der weichsten und reinsten Baumwollarten der Welt. Sie schützt empfindliche Haut nicht nur mechanisch, sondern auch vor unsichtbaren Risiken wie Chemikalien.
Und übrigens: Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für Neurodermitis Kleidung nur, wenn sie bio-zertifiziert und schadstofffrei ist – das zeigt, wie ernst das Thema genommen wird.
So sollte die ideale Neurodermitis-Kleidung aufgebaut sein
Wenn die Haut ständig juckt, kratzt und brennt, zählt jedes Detail. Die richtige Kleidung kann den Unterschied machen – zwischen unruhigen Nächten und erholsamem Schlaf, zwischen Frust und Erleichterung im Alltag. Aber wie sieht sie eigentlich aus, die ideale Kleidung bei Neurodermitis?
Hier findest du die wichtigsten Merkmale, auf die du achten solltest – egal ob Body, Shirt oder Schlafanzug:
Material: So weich wie möglich
Setze auf 100% naturbelassene Bio-Fasern wie Pima-Baumwolle oder Lyocell – oder auf medizinische Spezialfasern mit Silber oder Zink. Wichtig: Keine kratzigen Mischgewebe auf der Innenseite! Das Material soll weich, glatt, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend sein – wie eine zweite Haut.
Verarbeitung: Keine Reibung, keine Druckstellen!
Innen darf nichts scheuern: Außennähte statt Innennähte, keine kratzenden Etiketten, möglichst nahtlos oder mit extra weicher Verarbeitung. Wenn Nähte nötig sind, dann bitte als flache, hautfreundliche Varianten – z. B. Flatlock oder weich umkettelt.
Schnitt: Schützend & durchdacht
Ein guter Schnitt schützt vor ungewolltem Kratzen. Umschlagbare Ärmel und Füße, weite Schlupfkragen oder Wickelöffnungen verhindern Reizungen beim Anziehen. Ideal sind auch doppellagige Stoffzonen an empfindlichen Stellen.
Verschlüsse: Sicher & sanft
Druckknöpfe oder Reißverschlüsse sollten nickelfrei und möglichst nicht hautberührend sein. Weniger ist mehr: Im Windelbereich reichen meist wenige Knöpfe, die durch Stoff abgedeckt sind.
Passform: Eng genug – aber nicht zu eng
Die Kleidung sollte nicht verrutschen, aber auch nicht einschneiden. Weiche Bündchen sorgen dafür, dass dein Kind sich wohlfühlt – ohne ständig unter dem Stoff zu kratzen.
Pflege: Alltagstauglich – aber mit Feingefühl
Neurodermitis-Kleidung sollte unkompliziert waschbar sein, denn im Alltag mit Ekzemen wird oft täglich gewaschen. Unsere Empfehlung: Maschinenwäsche bei 40 °C – das schont die Faser und erhält die besondere Weichheit der Pima-Baumwolle. Bei Bedarf sind auch 60 °C möglich, etwa bei stärkeren Verschmutzungen. Auf den Trockner besser verzichten, damit die Fasern schön weich bleiben und lange halten.
Design: Kindgerecht statt klinisch
Heilendes Design darf schön sein: helle Naturfarben mit unbedenklichen, GOTS-zertifizierten Druckmotiven bringen Freude – und vermitteln deinem Kind das Gefühl: Ich bin nicht krank, ich bin besonders.
Materialien im Überblick: Welche Neurodermitis Kleidung Kinder wirklich schützt
Nach all den Fakten und Einblicken wird’s jetzt ans Eingemachte: Welche Materialien sind bei Neurodermitis wirklich empfehlenswert – und von welchen lässt man besser die Finger?
Damit du die wichtigsten Eigenschaften schnell vergleichen kannst, habe ich dir eine Übersicht erstellt, die die Materialien gegenüberstellt, die bei Neurodermitis-Kleidung besonders häufig zur Diskussion stehen.
Die Grafik zeigt dir auf einen Blick:
- Welche Stoffe hautfreundlich und sanft zur Ekzemhaut sind
- Welche Fasern eher problematisch sind und warum
- Und natürlich: warum 👑 Pima-Baumwolle unsere klare Empfehlung bei Neurodermitis-Kleidung für Kinder ist.


Gute Kleidung allein heilt keine Neurodermitis – aber sie kann enorm zur Entlastung beitragen. Eltern sollten auf weiche, atmungsaktive Materialien achten und auf ihr Bauchgefühl hören. Nicht jede Haut reagiert gleich.“
– Romy von nutrischlau.de | Elternberatung bei Neurodermitis
Und was ist mit Bambus-Viskose oder Brennnessel-Fasern?
Vielleicht hast du auch schon von alternativen Fasern wie Bambusviskose, Modal oder sogar Stoffen aus Brennnesseln gehört. Klingt spannend – doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: In der Neurodermitis-Kleidung für Kinder spielen sie bislang eher eine Nebenrolle.
Viskose fühlt sich zwar ähnlich weich an wie Baumwolle, doch sie stammt – wie auch Modal – aus einem chemischen Prozess. Dabei können (je nach Herstellung) Rückstände entstehen, die empfindliche Haut zusätzlich reizen.
💡Unsere Empfehlung: Wenn du zu einer pflanzlichen „Kunstfaser“ greifen möchtest, dann lieber zu Lyocell (Tencel®). Der Herstellungsprozess ist deutlich sauberer – ohne giftige Nebenprodukte. Für sensible Haut ist das die bessere Wahl.
Neurodermitis Kleidung auf Rezept: So hilft dir deine Krankenkasse
Vielleicht hast du dich beim Lesen schon gefragt: „Muss ich diese spezielle Kleidung eigentlich selbst bezahlen?“ Die gute Nachricht vorweg: Viele gesetzliche Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für medizinische Neurodermitis-Kleidung – ganz oder zumindest teilweise.
Auch wenn diese Kleidung (noch) nicht im Hilfsmittelkatalog aufgeführt ist, beteiligen sich viele Kassen im Rahmen sogenannter Satzungsleistungen an den Kosten. Voraussetzung ist immer ein ärztliches Rezept.
So funktioniert die Erstattung bei uns
Du hast ein Rezept?
Dann brauchst du bei den meisten gesetzlichen Krankenkassen nicht in Vorleistung zu gehen.
Sende uns einfach dein rosa Rezept im Original zu.
Wichtig ist, dass auf der ärztlichen Verordnung sowohl die Diagnose (z. B. „atopische Dermatitis“) als auch die genaue Bezeichnung der Kleidung steht – etwa „Neurodermitis-Overall mit Kratzschutz“.
Wir übernehmen den Rest.
Wir kümmern uns um die gesamte Abwicklung mit deiner Krankenkasse: vom Kostenvoranschlag bis zur Genehmigung. Sobald die Zusage vorliegt, versenden wir die verordnete Kleidung direkt an dich – in den meisten Fällen ohne zusätzliche Kosten für dich.
Welche Produkte werden bezahlt?
In der Regel übernehmen Krankenkassen die Kosten für spezielle Neurodermitis-Schutzkleidung, die sich deutlich von normaler Alltagskleidung unterscheidet. Dazu zählen:
- Overalls mit Kratzschutz an Händen und Füßen (Größe 62-92)
- Zweiteilige Sets bestehend aus Shirt und Hose mit Kratzschutz (Größe 92–128)
In Einzelfällen wird auch Kleidung wie ein Body oder eine Mütze übernommen – sprich uns gerne an, wenn du unsicher bist!
Unsere CARE-Linie ist speziell für diesen Zweck entwickelt – hautfreundlich, GOTS-zertifiziert, medizinisch durchdacht.
Tipp für die Praxis
Falls dein Arzt nicht sicher ist, wie das Rezept aussehen soll:
➜ Zeig ihm einfach die folgende Grafik. Sie dient als Vorlage und hilft, dass deine Verordnung korrekt und vollständig ausgestellt wird:
Mehr Infos & persönliche Beratung:
Wir begleiten dich durch den gesamten Prozess – von der Produktauswahl bis zur Kostenerstattung. Auf unserer Infoseite findest du:
🔗 Alle Infos zur Kostenerstattung durch deine Krankenkasse →
Oder ruf uns direkt an: 📞 08031/3916096
Damit du auf der sicheren Seite bist:
- Wir prüfen kostenlos, was deine Krankenkasse bezahlt
- Wir beraten dich individuell zu Maßwahl, Kombis und Materialien
- Und wir sorgen dafür, dass deine Anfrage zügig und reibungslos bearbeitet wird
Dein Weg zu mehr Leichtigkeit im Alltag mit Neurodermitis
Die Diagnose Neurodermitis bei deinem Baby oder Kind kann im ersten Moment überfordern. Doch mit dem richtigen Wissen und einer durchdachten Ausstattung wird aus der Herausforderung eine machbare Aufgabe. Neben der Pflege ist Kleidung ein echter Gamechanger: Sie schützt, beruhigt und sorgt dafür, dass dein Kind sich rundum wohlfühlen kann.
Besonders bewährt haben sich weiche, atmungsaktive Materialien wie Pima-Baumwolle oder Lyocell – sie kühlen auf natürliche Weise, reizen nicht und bieten der empfindlichen Haut genau das, was sie braucht. Auch moderne Helfer wie Textilien mit Silber oder Zink können Linderung bringen – besonders bei akuten Schüben. Wichtig ist, alles zu vermeiden, was kratzt, auf der Haut klebt oder Hitze staut – also: Finger weg von Wolle oder Synthetik direkt auf der Haut.
Unser Tipp: Probier dich ein bisschen aus. Jedes Kind reagiert anders, jede Haut hat ihre eigenen Bedürfnisse. Gut, dass du jetzt weißt, worauf du achten kannst: auf GOTS-zertifizierte Bio-Qualität, außenliegende Nähte und durchdachte Extras wie integrierten Kratzschutz an Händen und Füßen.
Mit diesem Wissen kannst du selbstbewusst Entscheidungen treffen – sei es beim Kleiderkauf oder beim Aussortieren alter Lieblingsstücke. Dein Kind wird es dir danken: mit entspannteren Nächten, weniger Juckreiz und mehr Lächeln im Alltag.
Bleib gut informiert – und fühl dich frei, dich bei Fragen jederzeit an uns zu wenden.
