Frühchen-Mama, Frühchen-Papa: und jetzt?

Bitte keine Frühgeburt! Und dann kommt dein Baby doch zu früh, ein wenig zu früh, vielleicht viel zu früh. Das solltest du jetzt wissen!

Inhaltsverzeichnis

Hilfe, mein Baby ist ein Frühchen!

Frühchen im Inkubator

Eines vorab. Du bist nicht allein. Jährlich erblicken rund 60.000 Kinder in Deutschland vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt. Basierend auf statistischen Berechnungen aus dem Jahr 2021 bedeutet dies, dass durchschnittlich jedes 11. Kind zu früh geboren wird.

Direkt nach der Entbindung wirst du auf der Frühchenstation deines Klinikums vielen Eltern begegnen, die ähnlich wie du, von einer vorzeitigen Geburt überrascht wurden. Und es wird Eltern geben, die sich zu Frühgeborenen-Initiativen zusammengeschlossen haben, um ihre eigenen Erfahrungen an frisch gebackene Frühchen-Eltern weiterzureichen.

Und noch eines solltest du wissen: die Neonatologie ist sehr fortgeschritten, sodass bereits Frühgeborene ab Vollendung der 24. Schwangerschaftswoche eine reelle Überlebenschance haben.

Über die spätere Entwicklung lässt sich hier niemals etwas pauschal sagen. So kann auch ein extrem früh geborenes Baby ein Leben frei von gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Die Entwicklung deines Frühchens hängt von so vielen, nicht vorhersehbaren, Faktoren ab.

Doch so weit wollen wir nun nicht in die Zukunft blicken. Wichtig ist es an dieser Stelle zu verstehen, was ein Frühchen so besonders macht und wie Ärzte und Eltern eine positive Entwicklung unterstützen können.

Ab wann ist ein Neugeborenes ein Frühchen?

280 Tage (40 Wochen) dauert eine normale Schwangerschaft. Der Geburtstermin (ET) wird berechnet, ausgehend vom ersten Tag der letzten Regelblutung. Bei einer Entbindung zwischen der 38. und der 42. Schwangerschaftswoche spricht man von einer voll ausgetragenen Schwangerschaft.

Warum die Spanne hier so groß ist? Ganz einfach: nur etwa 4% aller Schwangeren entbinden genau zum errechneten Termin. Die meisten Babys werden bis zu zwei Wochen vor oder nach Termin geboren.

Als Frühchen gilt dein Baby dann, wenn es vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (37+0) zur Welt kommt oder bei der bei Geburt weniger als 2500g (VLBW „Very low birth weight“) wiegt.

Früh oder extrem früh geboren?

Frühgeburten werden nach dem tatsächlichen Geburtstermin unterschieden. Je nach SSW, in der dein Baby geboren wurde, wird eine zeitliche Zuordnung vorgenommen: 

  • Extreme Frühgeburt: bis zur 28. SSW
  • Frühe Frühgeburt: bis zur 32. SSW
  • Moderate Frühgeburt: bis zur 34. SSW
  • Späte Frühgeburt: bis zur 37. SSW
Frühchen_Frühgeburt_Einteilung

Frühchen werden unreif geboren

Die ersten Wochen während der Schwangerschaft geschieht so unglaublich viel. Bis zur 12. SSW (Embryonalperiode) werden alle Organe deines Ungeborenen angelegt.

Bis zur 24. SSW haben die Organe viel Zeit, um sich zu entwickeln, ausgereift sind sie jedoch noch nicht. Erblickt dein Kind als Frühchen das Licht der Welt, muss eine entsprechende medizinische Versorgung sichergestellt werden.

Das schafft dein Baby noch nicht alleine

Früchen_Frühgeborene_Neonatologie

Faszination Mensch! Ein gesundes, reif geborenes Baby kommt mit ausgereiften Organen zu Welt. Es tritt seiner Umgebung mit naturgegeben Schutzmechanismen entgegen und mit dem ersten Atemzug wird die Lunge soweit geöffnet, dass ein Leben ohne Plazenta und Nabelschnur möglich wird.

Bei Frühgeborenen reichte die Zeit nicht ganz aus, um ein selbstständiges Überleben sicherzustellen. Noch brauchen die Organe Zeit. Je nach Schwangerschaftswoche wird dein Baby auf mehr oder weniger medizinische Hilfe angewiesen sein. 

So sind bis zur 34. SSW die Lungen noch nicht ausgereift, der Wärmehaushalt kann noch nicht reguliert werden und die Nahrungsaufnahme funktioniert noch nicht von alleine. 

Hier nun ein kurzer Überblick über die größten „Baustellen“, die anfangs externer Hilfe bedürfen: 

  • Atmung: Erst in der 34. SSW ist die Lungenreife soweit abgeschlossen, dass ein eigenständiges Atmen möglich ist. Zuvor muss das Neugeborene künstlich beatmet werden.
  • Herztätigkeit: Das Herz eines Frühchens schlägt noch nicht regelmäßig, weshalb es streng überwacht werden muss.
  • Blutbildung: Frühchen produzieren häufig noch nicht ausreichend Blutkörperchen, sodass mit Transfusionen nachgeholfen werden muss.
  • Wärmeregulation: Über das körpereigene Fettgewebe wird Körperwärme produziert. Die Haut von Frühgeborenen ist sehr dünn und es fehlt ihr an Unterhautfettgewebe.  Als Folge kühlen Frühchen schnell aus und sind auf Wärme von außen angewiesen.
  • Haut: Noch ist die unreife Haut an die Umgebung im Mutterleib angepasst, nicht jedoch an den Kontakt mit Luft. Die Hautbarriere ist noch nicht „dicht“ genug, sodass verstärkt Flüssigkeit entweicht. Die Haut trocknet stark aus, wenn sie nicht entsprechend gepflegt wird.
  • Immunsystem: Frühchen haben sehr schwache Abwehrkräfte. Keime können daher schnell zur Gefahr werden. Ab und an kommen bereits früh Antibiotika zum Einsatz, um so Infektionen vorzubeugen.
  • Nahrungsaufnahme: Noch ist der Schluckreflex nicht ausgebildet. Für das Saugen fehlt vielen Frühgeborenen die Kraft. Eine Ernährung ist dann nur über eine Magensonde möglich.
  • Verdauung: Auch beim Ausscheiden brauchen Frühgeborene Hilfe und zwar so lange bis die Darm- und Bauchmuskulatur stark genug zum Pressen ist.

Medizinische Hilfe: die Frühchenstation

Neonatologie_Intensivbetreuung von Frühchen

Auf der Frühchenstation, auch Neonatologie genannt, was so viel bedeutet wie „Lehre von menschlichen Neugeborenen“, versorgen Ärzte und Kinderkrankenschwester dein Baby rund um die Uhr mit allem, was es für eine gesunde Entwicklung benötigt.

Hauptaufgabe des medizinischen Personals ist die kontinuierliche Überwachung der Frühgeborenen sowie die Unterstützung noch nicht ausgereifter Körperfunktionen.

Welche Geburtsklinik ist die richtige für mein Baby?

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, welche Geburtskliniken eine bestmögliche Versorgung für Frühgeborene sicherstellen können. Die jeweilige Versorgungsstufe (Level 1-4) der Geburtsklinik gibt Auskunft über Ausstattung und Versorgungsqualität von Neu- und Frühgeborenen.

So unterscheiden sich die Geburtskliniken:

  • Perinatalzentren (Level 1 und 2) sind spezialisiert auf sehr früh geborene Babys (vor SSW 32) sowie auf Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1500g. Level 1 ist bestens ausgestattet für extrem frühgeborene Babys. Auf Level 2 können Frühchen ab SSW 29 medizinisch versorgt werden.
  • Kliniken mit perinatalem Schwerpunkt (Level 3) verfügen über eine eigene Kinderstation, jedoch ohne Neugeborenen-Intensivstation (NIPS); Frühchen ab SSW 33 mit einem Mindestgewicht von 1500g können betreut werden, wenn keine weiteren Risiko vorliegen.
  • Normal ausgestattete Geburtskliniken (Level 4) sind für Babys bestens geeignet, die ab SSW 36 das Licht der Welt erblicken.

Die Behandlung von Frühgeborenen: Was geschieht mit meinem Baby?

Mit deinem Frühchen bist du hierzulande in besten Händen. Und doch, die vielen Geräte, Kabel und Schläuche werden dir zunächst Angst einflößen. So hattest du dir das nicht gewünscht. 

Versuch vertrauensvoll an diese neue Lebensphase heranzugehen. Inkubator, Wärmebett, Überwachungsgeräte, all dies sind Wunderwerke der Wissenschaft. Die Ärzte und vor allem Schwester auf der Frühchenstation werden dir zeigen, wozu welches Gerät gut ist, wie du Zugang zu deinem Baby bekommst und was du selbst tun kannst, um deinem kleinen Liebling Nähe und Wärme zu schenken.

Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir ein wenig erkläre, was dir auf der Neonatologie begegnen wird; sei es beim eigenen oder beim Baby der jungen Mama, die fast zeitgleich mit dir entbunden hat.

Der Inkubator

Inkubator für Frühchen in der Geburtsklinik

Der Inkubator (Brutkasten) zählt zu den wichtigsten Gerätschaften in der Frühchentherapie. Er dient als Wärmebett, sorgt für eine optimale Luftfeuchtigkeit und er schirmt dein Baby von Keimen und belastenden Umwelteinflüssen ab.

Über Öffnungen an beiden Seiten, kann dein Frühgeborenes von zwei Personen gleichzeitig  versorgt werden. Und du kannst dein Baby darüber natürlich jederzeit berühren.

Sei nicht verwundert, wenn dein Baby im Inkubator noch keine Kleidung trägt. Die braucht es nicht, schließlich soll im Inkubator das Klima in deinem Bauch nachgebaut werden und da fühlte es sich ohne Kleidung am allerbesten an.

Das Wärmebett

Frühchen-Mama, Frühchen-Papa: und jetzt?

Sobald sich bei deinem Baby die Organfunktionen stabilisiert haben und die Haut so reif ist, dass sie den körpereigenen Wärmehaushalt gut unterstützen kann, darf es vom Intensivpflegeinkubator ins offene Wärmebett umziehen. Nun können die Eltern intensiver in die Pflege und Versorgung ihres Frühgeborenen eingebunden werden.

Das Wärmebett ist nach oben offen und wird lediglich seitlich begrenzt. Nun trägt dein Baby erstmals Kleidung. Je nach Hygienevorgaben der Klinik, darfst du vielleicht sogar schon eigene Frühchenkleidung von Zuhause mitbringen.

Häufig wird nun noch an Finger, Hand, Zehe oder Fuß ein kleines, rot leuchtendes Pulsoximeter angebracht. Darüber wird die Sauerstoffzufuhr überwacht. Vielleicht wird bei deinem Baby zudem das CO2 (Kohlendioxid) über die Haut gemessen. Ein Monitor zeigt die Herzschläge pro Minute, die Atmung sowie die Körpertemperatur an.

Anfangs wirst du erschrecken, wenn das Überwachungsgerät einen Alarm auslöst. Es kann Grund zur Sorge sein, oftmals ist es aber einfach nur eine Elektrode, die sich von der Haut abgelöst hat.

Sonden

Frühchen_Sonde_Neonatologie

Sonden sind kleine Schläuche, die verschiedene Aufgaben erfüllen können. Da gibt es Magensonden, die dein Frühchen bei der Nahrungsaufnahme unterstützen.

Dabei wird der Schlauch in die Nase eingeführt. Über den Rachen nimmt er den Weg durch die Speiseröhre, bis hin zum Magen. Das Schläuchlein ist mit einer Spitze verbunden, über die Nahrung (im Idealfall Muttermilch) aufgezogen und so dem Baby langsam zugeführt werden kann. Die Schwestern werden dir zeigen, wie du dein Frühchen darüber in der ersten Zeit ernähren kannst.

Über Sonden wird dein Baby aber auch mit Sauerstoff versorgt. Eine Form der Beatmung funktioniert ähnlich, wie eine Magensonde. Mit dem Unterschied, dass eine dünne Sonde über die Nase die Atemwege mit Sauerstoff versorgt.

Infusionen

Neben einer Magensonde versorgen Infusionen dein Baby mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Flüssigkeit. Über Infusionen werden aber auch Medikamente verabreicht.

Damit hast du nun die Instrumente kennengelernt, die am häufigsten zum Einsatz kommen auf der Neonatologie. Darüber hinaus werden dir, je nach Zustand deines Babys, weitere medizinische Hilfsmittel, Schläuche und Kabel begegnen. Wann immer du Fragen hast, dir etwas Sorge und Angst bereitet oder du einfach besser verstehen möchtest, was mit deinem Frühchen geschieht, frag das Klinikpersonal.

Eine gute medizinische Versorgung gibt Zuversicht bei all dem Hoffen und Bangen. Bleibt das traurige Gefühl, selbst nicht genug für das eigene Baby tun zu können. Auch diese Sorge möchte ich dir nehmen. Du kannst sehr viel tun. 

Emotionale Hilfe: das können Mama und Papa tun

Känguruhen_Du wirst so geliebt_Frühchen

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Deine Anwesenheit und kleine Berührungen sind unglaublich wichtig für dein Baby. Und dann darfst du dich auf das Känguruhen freuen, das mittlerweile von den meisten Perinatalzentren für Mama und Papa angeboten wird.  

Irgendwann kommt dann auch der Moment, in dem du für dein Baby einkaufen gehen kannst. Ein erstes Kuscheltier, die erste Kleidung, und Bonding-Hilfsmittel, die dir helfen, dein Baby auch zuhause noch möglichst hautnah bei dir zu tragen. 

Jeder noch so kleine positive Gedanke, jede Geste und Mimik, die dein Baby spüren lässt, dass es nicht allein ist und ganz doll geliebt wird, hilft durch diese erste, holprige Zeit.

Rooming-in: ganz nahe bei deinem Baby

Dein Baby ist noch so klein und wird intensiv versorgt. Es kann viele Wochen dauern, bis du es endlich mit nach Hause nehmen darfst. Umso wichtiger ist es, dass dein Frühchen stets deine Nähe und Wärme spürt.

Die meisten Perinatalzentren bieten daher die Möglichkeit eines Rooming-in. Das bedeutet, dass du mit deinem Baby auf Station „leben“ wirst, solange dies von Nöten ist. 

Manche Kliniken bieten alternativ bezugsfertige Elternwohnungen direkt neben dem Perinatalzentrum an, die Raum schaffen und zugleich die lebenssichernde Nähe zum Baby gewährleisten.

Für Eltern, die gerne tageweise zuhause sein wollen, weil es beispielsweise größere Geschwisterkinder gibt, kann Babywatch eine wertvolle Option sein, um Nähe aufzubauen. Frühchen-Intensivstationen, die Babywatch anbieten, bringen eine kleine Kamera neben dem Bettchen an, über die der Säugling von Zuhause aus beobachtet werden kann.

Was kann ich auf Station tun?

Du bist dort, wo dein Baby ist, das ist schon einmal sehr viel, was du tun kannst. Kleine Berührungen – Streicheleinheiten sind anfangs oft noch zu viel für dein Frügeborenes – tun gut und schaffen Nähe.

Mithilfe von Schwestern und Hebammen pumpst du Milch ab. Du ernährst dein Baby, anfangs noch nicht direkt über deine Brust, aber du sorgst dafür, dass es stark und kräftig wird.

Sobald dein Baby stabil genug ist, darfst du es zu dir nehmen, auf deinen nackten Oberkörper, Haut auf Haut.

Tag für Tag wirst du neue Aufgaben bekommen. Und irgendwann, da darfst du es dann selbst stillen, wickeln und umziehen. 

Sprich mit dem Klinikpersonal, lass dir alle Abläufe genau erklären und biete deine Hilfe an, wann immer es dir möglich ist.

Die Känguruh-Methode

Känguruhing wird mittlerweile auf sehr vielen neonatologischen Stationen als fester Bestandteil der entwicklungsfördernden Pflege angeboten. Durch den direkten Hautkontakt wird bei der Mutter das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Dieses wiederum legt die beste Grundlage für ein liebevolles Mutter-Kind-Bindung. Übrigens, auch Papas dürfen jederzeit mit ihrem kleinen Liebling känguruhen!

Was genau geschieht beim Känguruhen? Ganz einfach. Sobald dein Baby stabil genug ist, darfst du es mithilfe der Schwestern vorsichtig aus dem Inkubator nehmen. Nur mit einer Windel gekleidet, wird es dir nun auf deinen nackten Oberkörper gelegt. Besonders kleine Frühchen bekommen zusätzlich Mützchen und Söckchen angezogen. Über dich und das Baby legst du eine weiche Decke. Nun ruht ihr zwei: eine, zwei, vielleicht sogar drei Stunden; in einem bequemen Känguruhing-Sessel, in einer entspannten Umgebung.

Dein Baby hört und spürt deinen Herzschlag, atmet deinen Duft ein und es bekommt all die Wärme und Liebe, die es für eine gesunde Entwicklung braucht.

Wusstest du, dass die Känguruh-Methode ihren Ursprung im südamerikanischen Kolumbien hat? Aus der Not heraus (denn es waren zu wenig Inkubatoren verfügbar) ersetzte man die Wärme des Brutkastens durch die Körperwärme von Mama und Papa. Es ließ sich beobachten, wie gut dem Baby der Haut zu Haut Kontakt tat und so übernahm man das Känguruhing auch in vielen anderen Teilen unserer Welt.

Tipp! Frag auf Station nach, ob du eine eigene Decke oder ein Bonding-Top zum Känguruhen mitbringen darfst. Vielleicht darfst du die Decke im Anschluss mit ins Wärmebett legen. Über den Geruch wird dein Baby fortan immer die Nähe von Mama/Papa spüren.

Oktopus für Frühchen: das erste Kuscheltier

Schmunzelnd wirst du auf der Frühchenstation in dem einen oder anderen Inkubator einen kleinen, bunten Oktopus entdecken. Was mag es wohl mit dem Oktopus auf sich haben?

Winzige Hände spielen gerne. Zunächst mit der Nabelschnur in Mamas Bauch, dann an Schläuchen im Inkubator. Und so kam einer Mama in Dänemark die Idee, einen kleinen Oktopus für ihr Frühchen zu häkeln. Sie legte ihn in den Inkubator, damit fortan mit den dünnen, weichen Tentakeln gespielt werden konnte.

Schnell stellten die Ärzte und Schwestern fest, welch positiven Einfluss der kleine Oktopus auf das Frühgeborene hatte. Die Herztöne wurden ruhiger, die Sauerstoffzufuhr verbesserte sich und es wurde weniger mit den Schläuchen gespielt.

Heute geht man davon aus, dass die Tentakeln an die vertraute Nabelschnur erinnern und dadurch beruhigend wirkten. Nach und nach entstanden in vielen Ländern Vereine und Initiativen, die freiwillige Helfer dazu aufrufen, nach einem strikten Richtlinienkatalog Mini Oktopusse für Frühchen zu häkeln.

Ein Oktopus als Frühchen-Geschenk?

Oktopus für Frühchen

Die langen Tentakeln erinnern an die vertraute Nabelschnur: ➽ Frühchen-Kuscheltiere jetzt entdecken

Wir hätten uns über eine Grußkarte mit netten Worten oder über ein kleines Kuscheltier gefreut, das wir in den Inkubator legen können. Leider hatten die meisten Berührungsängste und wussten nicht wie sie mit uns und der Situation umgehen sollten. – Frühchen Mama Daniela

Bei uns findest du eine Menge niedlicher, schadstofffreier Tentakeltiere. Darunter Oktopusse, Kalmares und Krabben aus bio-zertifizierter Baumwolle.

Frag das Pflegepersonal auf Station, ob du eines unserer Bio Kuscheltiere in den Inkubator legen darfst. Sollten die dort geltenden Hygieneregeln nicht dagegensprechen, werden dir die Schwestern sicherlich gerne behilflich sein, indem sie den Oktopus desinfizieren und an einen geeigneten Platz in die Nähe deines Babys legen.

Auch wenn unsere Tentakeltiere anfangs noch sehr groß für dein Baby erscheinen mögen, so werden sie doch zu einem vertrauten Begleiter und kommen spätestens dann aktiv zum Einsatz, wenn dein Baby zuhause beginnt, seinen Greifreflex zu schulen. 

Du bist noch unsicher, ob ein Geschenk für Frühchen(-Eltern) eine wirklich gute Idee ist? Dann hüpf mal zu diesem Beitrag: Sind Geschenke für Frühchen unangebracht? 

Frühchenkleidung

Solange dein Baby im Inkubator heranreift, wird es, außer einer Windel, keine Kleidung tragen. Irgendwann dann kommt der große Moment, wenn dein Frühchen ins oben offene Wärmebett umziehen kann.

Jetzt kommt auch die erste Kleidung zum Einsatz. Wie beim ersten Kuscheltier ist es wichtig, das Klinikpersonal bei der Frage nach der ersten Kleidung zu konsultieren.

Vor allem in Perinatalzentren Level 1, die viele extrem früh geborene Baby betreuen, gelten manchmal sehr strenge Hygienevorschriften. Hier kann es sein, dass du bis zur Entlassung weder eigene Kleidung, noch Kuscheltiere mitbringen darfst. Dein Baby wird Kleidung tragen, die in der Klinik gewaschen und desinfiziert wird.

In vielen Kliniken jedoch sollte es kein Problem sein, dem Baby den selbst gekauften Body oder das liebevoll ausgewählte erste Kuscheltier mitzubringen. 

Das berichten Frühchen-Eltern über ihre Erfahrung:

Ich möchte meinem Kleinen heute eigene Kleidung mit in die Klinik bringen. Erst wollte ich das nicht, weil ich sie dann immer zuhause waschen muss. Aber ich hab das Gefühl, das wird meinem Seelenleben gut tun. Damit kann ich ein bisschen deutlicher zeigen: Hallo, das hier sind meine Kinder.

Ich bringe seit ein paar Tagen eigene Kleidung mit. Nach der langen Zeit hier auf der Neonatologie tut es einfach gut, wenn sich zwischen die Wäsche daheim auch etwas von meiner kleinen Maus mischt.
Und beim Kuscheln riecht sie jetzt endlich nicht mehr nach Krankenhaus. Es fühlt sich alles ein klein wenig wie Daheim an. 

Hinweis! Ich habe diese Worte aus einem Frühchen-Forum entnommen und zitiere hier in leicht abgewandelter Form, um die Anonymität der Eltern sicherzustellen.

Coming Home: Wann dürfen wir nach Hause?

Wann dürfen wir endlich nach Hause? Üblich sind die Tage um den errechneten Geburtstermin herum.

Eine Voraussetzung ist es, dass dein Baby seine Körpertemperatur ohne Wärmebett halten kann. Dein Frühchen sollte ohne externe Sauerstoffzufuhr atmen können und ausreichend Nahrung über die Brust oder das Fläschen zu sich nehmen.

In Ausnahmefällen dürft ihr mit Atemhilfe und/oder Magensonde nach Hause gehen. Dies jedoch nur, wenn der allgemeine Zustand deines Babys soweit gut ist.

Endlich steht der große Tage bevor: ihr dürft das Krankenhaus verlassen! Welch große Freude, welch große Sorge! Wirst du dein Baby zuhause gut genug selbst versorgen können? Wer kommt zu Hilfe, wenn du einmal nicht weiter weißt?

Sei ganz unbesorgt. Du wirst nicht allein gelassen. In Kürze verrate ich dir in einem weiteren Blogbeitrag, welche Hilfen du in Anspruch nehmen kannst und wie du die erste Zeit mit Frühchen zuhause entspannt meisterst.

 

Autor: Martina

Schwangerschaft, Baby, Alltag mit Baby. Überall liest man, wie anstrengend das Leben als Mama sein kann. Bei Chill n Feel hingegen geht es um Positive Vibes, um kleine Auszeiten, Chill-Momente, Wohlfühltipps und die dazu passenden Wohlfühlprodukte für die Kleinsten. Und die Autorin? Das bin ich: Martina, Gründerin von Chill n Feel, glückliche Mama von 3 kleinen Jungs und Träumerin von einer schönen Welt, in der jedes Lebewesen mit Respekt behandelt wird.

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