Hochsensible Kinder: Zauberhafte Gefühlsmenschen

Hochsensible Kinder sind etwas sehr Schönes! Du wirst sie nicht immer verstehen, aber du kannst sehr viel mit ihnen und durch sie lernen. Ein Beitrag über das Verstehen!

Inhaltsverzeichnis

Was zeichnet hochsensible Kinder aus?

Hochsensible Kinder haben andere Bedürfnisse

Hochsensible Kinder sind besonders empfindsam und reagieren intensiver auf ihre Umwelt als andere Kinder. 

Du glaubst, dass dein Kind seine Umwelt anders wahrnimmt als seine Freunde oder Geschwister? Dann geht es dir wie mir. Auch wenn ich generell skeptisch auf alles reagiere, das versucht, Kinder in eine Schublade zu schieben, so hilft es mir doch, mithilfe von einigen Erklärungsansätzen zum Thema Hochsensibilität eines meiner eigenen Kinder besser zu verstehen.

Zumindest glaube ich das, denn es ist wahrlich nicht einfach, manche Reaktionen und Verhaltensweisen eines hochsensiblen Kindes begreifen zu können 😉

Unserer Sohn (7) übertreibt! Das dachten wir zu Beginn. Am Tisch riecht meist irgendwas zu stark, stinkt vielleicht sogar. Die Gewürze sind zu scharf, die Pizza zu heiß. Wenn sein kleiner Bruder brüllt, steigen ihm die Tränen in die Augen. Er erträgt den Lärm nicht und greift nach seinem Gehörschutz. Wenn er wütend oder überfordert ist, verliert er die Kontrolle. Er läuft auf sein Zimmer, brüllt, stampft, schlägt um sich. Nach wenigen Minuten ist er dann ganz ruhig in ein Spiel vertieft.

Er hat ein sehr starkes Temperament und mindestens genauso starke Gefühle. Seine Persönlichkeit ist facettenreich und fasziniert uns jeden Tag aufs Neue. Langsam fangen wir an, ihn zu verstehen. Vielleicht ist unser Sohn hochsensibel. Wir wollen ihm kein “Label” aufdrücken und doch hilft es uns, ihn in Hinblick darauf zu beobachten und zu begleiten. – Martina (Autorin dieses Beitrags)

Bevor ich euch ein wenig genauer aufzeigen werde, was hochsensible Kinder so einzigartig macht, manchmal kompliziert und rätselhaft, bekommst du hier eine Liste von positiven Eigenschaften, die häufig bei sehr sensiblen Kindern zu beobachten sind. 

Wenn du diese Auflistung gelesen hast, wirst du dir vielleicht sogar wünschen, es gäbe mehr “hochsensible” Menschen in deinem Umfeld.

Empathie und Mitgefühl

Hochsensible Kinder haben oft eine ausgeprägte Fähigkeit, die Gefühle anderer zu verstehen und darauf einzugehen. Sie sind oft sehr mitfühlend und fürsorglich, was sie zu wunderbaren Freunden und Familienmitgliedern macht.

Sie neigen dazu, über Dinge gründlicher und tiefgehender nachzudenken. Sie können komplexe Zusammenhänge erkennen und tiefergehende Fragen stellen, was ihre geistige Entwicklung fördern kann.

Viele Kinder sind sehr kreativ und haben eine blühende Fantasie. Sie können sich in kreative Projekte vertiefen und neue, innovative Ideen entwickeln.

Sie nehmen oft Details wahr, die anderen entgehen. Diese Fähigkeit kann in vielen Bereichen, wie z.B. Kunst, Wissenschaft oder Problemlösung, sehr nützlich sein.

Hypersensible Kinder können sehr tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen aufbauen. Sie schätzen ihre Freunde und Familie sehr und zeigen oft eine große Loyalität.

Diese Kinder haben oft eine ausgeprägte Achtsamkeit und können Momente intensiver erleben. Sie genießen oft die Schönheit der Natur und die kleinen Freuden des Lebens.

Übersensible Kinder können ein starkes Gefühl der Verantwortung und Pflicht haben. Sie möchten oft anderen helfen und einen positiven Beitrag leisten.

Viele Kinder haben oft ein starkes Bedürfnis nach Harmonie und Frieden, sowohl in ihren eigenen Beziehungen als auch in ihrer Umgebung. Sie können Mediatoren sein und Konflikte auf einfühlsame Weise lösen.

Gefühle werden oft intensiver erlebt, was sie zu tiefen und reflektierten Menschen machen kann. Sie können emotionale Intelligenz entwickeln, die ihnen hilft, ihre eigenen und die Gefühle anderer besser zu verstehen und zu steuern.

Die Betreuung eines hochsensiblen Kindes kann Eltern dazu anregen, sich selbst weiterzuentwickeln und neue Perspektiven einzunehmen. Es kann die Eltern-Kind-Beziehung vertiefen und die Eltern dazu bringen, mehr über sich selbst und ihre eigenen Reaktionen zu lernen.

Die Erziehung eines hochsensiblen Kindes kann eine Herausforderung sein, aber sie bietet auch die Möglichkeit, einzigartige und bereichernde Erfahrungen zu machen. Es erfordert Geduld, Verständnis und Unterstützung, aber die Belohnungen sind oft tief und langanhaltend.

Hochsensibel: lerne dein Kind zu verstehen

Hochsensible Kinder liebevoll begleiten

Letztlich wollen wir Eltern doch immer nur das Beste für unsere Kinder, richtig? Um jedoch herauszufinden, wie wir ihren ganz persönlichen Weg auf positive Weise begleiten können, ist es wichtig uns darin zu üben, diese kleinen Zauberwesen verstehen zu lernen.

Du hast den Verdacht, dass dein Kind hochsensibel sein könnte? Dann möchte ich dir empfehlen, dich ein wenig mit dem Thema Hochsensibilität zu beschäftigen,

Hier sind einige Gründe, warum das wichtig ist:

Verständnis und Akzeptanz

Wenn du weißt, wie sich hochsensible Verhaltensweisen und Reaktionen bemerkbar machen, kannst du dein Kind viel besser verstehen. Auch wirst du schnell feststellen, dass Hypersensibilität keine Krankheit, sondern vielmehr eine Charaktereigenschaft ist. 

Du wirst lernen, wie du dein Kind richtig begleiten und unterstützen kannst. So kannst du beispielsweise Strategien entwickeln, um Reizüberflutungen zu vermeiden und das Wohlbefinden deines Kindes zu fördern.

Fehlt das Wissen, wirst du dein Kind womöglich fälschlicherweise als “anders” oder “schwierig” beschreiben.

Wenn du dein Kind auch nur ansatzweise verstehst, werden Missverständnisse vermieden und du schaffst die besten Voraussetzungen für eine positive Eltern-Kind-Beziehung.

Hochsensible Kinder haben spezifische Bedürfnisse, die berücksichtigt werden sollten. Schon bald wirst du lernen, wie du dein Kind bestmöglich unterstützen kannst, sei es bei der Wahl von Kleidung, der Gestaltung des Alltags oder der Kommunikation.

Dein Wissen über Hochsensibilität macht eine einfühlsame und liebevolle Begleitung deines Kindes erst möglich. Indem du lernst zu Verstehen setzt du die Grundfesten für ein harmonisches Zusammenleben ohne ständiges Tadeln und Ermahnen. 

Ist Hochsensibilität eine Krankheit?

Bevor wir uns die Merkmale hochsensibler Kinder genauer ansehen, gilt es eine wichtige Frage zu klären:  Ist Hochsensibilität eine Krankheit?

Die Antwort lautet NEIN! Es handelt sich um ein Persönlichkeitsmerkmal, das etwa 20% der Bevölkerung betrifft. Hochsensible Menschen (oft als HSPs oder Highly Sensitive Persons bezeichnet) haben ein Nervensystem, das empfindlicher auf Reize reagiert und tiefer verarbeitet. Dies führt zu einer intensiveren Wahrnehmung und Verarbeitung von sensorischen und emotionalen Informationen.

Einige Merkmale von Hochsensibilität sind:

  • Intensive Wahrnehmung: Hochsensible Menschen nehmen mehr Details in ihrer Umgebung wahr und verarbeiten diese tiefer.
  • Starke emotionale Reaktionen: Sie erleben Gefühle intensiver, sowohl positive als auch negative.
  • Überwältigung durch Reize: Sie können schneller von lauten Geräuschen, grellem Licht oder starkem Geruch überwältigt werden.
  • Tiefe Reflexion: Hochsensible Menschen neigen dazu, tief über Dinge nachzudenken und gründlich zu reflektieren.
  • Einfühlungsvermögen: Sie haben oft ein starkes Gespür für die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen.

Also nochmal: dein hochsensibles Kind ist nicht krank! Hochsensibilität ist ein normales und natürliches Temperamentsmerkmal.

Hochsensible Menschen können genauso erfolgreich und glücklich sein wie weniger sensible Menschen, benötigen jedoch manchmal bestimmte Anpassungen und ein unterstützendes Umfeld, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Merkmale hochsensibler Kinder

Kleidung für hochsensible Kinder

Sensorische Kleidung und ein reizarmes Umfeld schenken hochsensiblen Kindern Entspannungsmomente

Hochsensibilität kann sich auf verschiedene Weise zeigen. Du wirst dein Kind in einigen Merkmalen wiederfinden, in anderen nicht. Letztlich geht es gar nicht darum, dein Kind in ein festes Raster zu schieben. Wenn nur die eine oder andere Eigenschaft gut auf dein Kind zutrifft, dann beginne genau dort anzusetzen. Informiere dich, beobachte dein Kind und reflektiere.

Vielleicht wirst du dein Kind schon bald aus viel “weiseren” Augen betrachten und ihm die Chance geben, verstanden statt kritisiert zu werden.

Übrigens: einen Hochsensibilitätstest, wie du so manche im Internet finden wirst, stelle ich dir in diesem Beitrag nicht zur Verfügung. Wende dich, wenn du an einer Testung interessiert bist, direkt an Expert:innen, die sich Zeit für dich und dein Kind nehmen; am besten vis-à-vis.

Lass uns nun einen Blick auf einige Merkmale (auch: Charaktereigenschaften) werfen, die bei hochsensiblen Kindern häufig besonders ausgeprägt sind.

Empfindsamkeit gegenüber Reizen

Hochsensible Kinder nehmen ihre Umgebung intensiver wahr als andere Kinder. Sie reagieren (über)empfindlich auf Reize wie Geräusche, Gerüche, auf Kleidung, aber auch auf zwischenmenschliche Konflikte.

Ihr Nervensystem ist besonders sensibel und nimmt selbst kleinste Reize und Informationen auf. Dies liegt daran, dass hochsensible Menschen über mehr Neurotransmitter verfügen, die die Erregung und Informationen von Nervenzellen an andere Zellen übermitteln.

Im Gegensatz zu den meisten Menschen besitzen sie keinen besonders ausgeprägten Filter, der wichtige von unwichtigen Informationen trennt. Daher sind sie wahre “Vielfühler” und können schneller überfordert sein. 

Du erkennst eine Reizüberflutung bei deinem Kind an aggressivem Verhalten, aber auch dann, wenn es innerlich abschaltet oder sich zurückzieht.

Du hilfst deinem Kind, wenn du dafür sorgst, dass Körper und Seele nicht überstimuliert werden. Dies gelingt durch eine reizarme Umgebung (z.B. sensorische Kleidung, schadstofffreies Umfeld) sowie Ruhepausen .

Sensorische Kleidung für hochsensible Kinder

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Es ist wichtig, auf lockere, weiche Kleidung aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle (z.B. Pima Baumwolle) zu achten. In kratzigen Materialien wie Wolle, Filz oder Cord wird sich dein Kind womöglich sehr unwohl fühlen. Die Kleidung sollte frei von synthetischen Fasern sein.

Last but not least: Achte auf flache Nähte (ideal sind nahtlose Designs) und entferne Etiketten.

Hochsensible Kinder nehmen Emotionen intensiver wahr, weil ihr Nervensystem besonders empfindlich ist. Sie verarbeiten Informationen tiefgehender und sind sich stärker ihrer eigenen Gefühle und der Emotionen anderer bewusst.

Dies kann zu einer erhöhten Empathie führen, aber auch zu Überforderung, da sie Reize und Stimmungen intensiver erleben.

Du kannst deinem Kind helfen, indem du seine Gefühle ernst nimmst und dir Strategien zur Emotionsregulation überlegst.

Besonders feinfühlige Kinder spüren Dinge, die andere nicht wahrnehmen. Ihre erhöhte Sensibilität erstreckt sich über verschiedene Sinneskanäle. Hier sind einige Beispiele:

  1. Feine Nuancen in der Umgebung: Hochsensible Kinder bemerken oft subtile Veränderungen in ihrer Umgebung. Das können leise Geräusche sein, die anderen entgehen, oder feine Farbunterschiede, die sie intensiver wahrnehmen.
  2. Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen: Gerüche werden stärker wahrgenommen. 
  3. Intensive Emotionen: Eigene Emotionen und die Emotionen anderer werden intensiver erlebt. Hypersensible Kinder sind empathischer und können subtile Stimmungsschwankungen bei anderen erkennen.
  4. Körperliche Empfindungen: Sie sind sich ihrer körperlichen Empfindungen bewusster. Das bedeutet, dass sie beispielsweise feine Berührungen, Temperaturänderungen oder sogar den Herzschlag stärker spüren.

Insgesamt ist die tiefere Wahrnehmung bei hochsensiblen Menschen ein Geschenk, aber es kann auch herausfordernd sein, da sie Reize und Informationen intensiver verarbeiten. Eltern und Betreuer können ihnen helfen, indem sie ihre Empfindsamkeit anerkennen und Strategien zur Selbstregulation vermitteln. 

Herausforderungen und Chancen

Was triggert hochsensible Kinder

Was triggert hochsensible Kinder und was kann ich tun?

Jedes einzelne Kind stellt neue Herausforderungen an seine Eltern. Oftmals schmunzeln wird darüber, manchmal weinen wir, andermal glauben wir, diesen kleinen, starken Persönlichkeiten nicht gewachsen zu sein. 

Wie bei allem im Leben hilft es ungemein, wenn wir anfangen zu verstehen. Sobald du den nervenaufreibenden Trotzanfall deines Kindes nicht mehr als Angriff gegen dich selbst und dein Nervensystem interpretierst, sondern dich fragst, was bei deinem Kind diese plötzliche Abwehrhaltung ausgelöst hat, wirst du selbst zu einem entspannteren Umgang damit finden. 

Ähnlich ist dies beim Thema Hochsensibilität. Dein Kind weint plötzlich und du verstehst nicht warum. Es brüllt nach einem super schönen Ausflug scheinbar grundlos los. Oder aber dein Kind möchte heute nicht in den Kindergarten, weil einfach jedes Kleidungsstück kratzt und zwickt.

Unsere Eltern und Großeltern hätten noch gesagt: “Ich lass mich von der Göre doch nicht triezen!” Wir wissen es heute besser und überlegen, wie wir unseren Kindern in diesen unkontrollierten Situationen helfen können. Denn wer es in besagten Momenten wirklich schwer hat sind nicht wir Eltern, sondern unser Kind, das schlichtweg überfordert ist.

Es folgen ein paar Ratschläge, die hochsensiblen Kindern und Eltern den Alltag leichter machen.

Was triggert mein Kind?

Wenn du die Vermutung hast, dass dein Kind hochsensibel sein könnte, solltest du versuchen herauszufinden, was eine Überreizung bzw. Überforderung auslöst. Denn wenn du die Tigger kennst, kannst du gezielt Strategien entwickeln, um Stress auslösende Situationen künftig zu vermeiden.

Mit diesen Herangehensweisen kansnt du herausfindet, was dein Kind triggert:

  1. Beobachtung: Achte darauf, wie dein Kind auf verschiedene Reize reagiert. Notiere dir, wann es gestresst oder überfordert wirkt und welche Umstände dabei eine Rolle spielen.

  2. Gespräche: Sprich mit deinem Kind über seine Empfindungen. Frage, ob es bestimmte Situationen als unangenehm oder überwältigend empfindet. Kinder können oft erstaunlich präzise beschreiben, was sie fühlen.

  3. Tagebuch führen: Führe Tagebuch über die Reaktionen deines Kindes. Notiere, wann es sich gestresst fühlt und welche Umweltreize dabei eine Rolle spielen. Dies kann helfen, Muster zu erkennen.

  4. Trigger identifizieren: Achte auf wiederkehrende Muster. Gibt es bestimmte Orte, Geräusche, Menschen oder Aktivitäten, die dein Kind besonders belasten? Das können mögliche Trigger sein.

  5. Professionelle Hilfe: Wenn du Schwierigkeiten hast, die Trigger zu identifizieren, kann ein Kinderpsychologe oder -therapeut helfen. Sie können spezifische Tests oder Fragebögen verwenden, um die Reizüberflutungsfaktoren zu ermitteln.

Denke daran, dass jedes Kind individuell ist, und es kann einige Zeit dauern, bis du die genauen Trigger herausfindest. Sei geduldig und unterstütze dein Kind auf diesem Weg!

Überstimulation (Reizüberflutung) vermeiden

Hochsensible Kinder nehmen ihre Umwelt intensiver wahr und reagieren empfindlicher auf Reize. Um Überstimulation zu vermeiden, kannst du Folgendes ausprobieren:

  1. Selbstregulation fördern: Hilf deinem Kind dabei, seine eigenen Emotionen regulieren zu lernen. Entspannungstechniken (z.B. Kinder Yoga) können hier Gutes leisten.
  2. Klare Grenzen setzen: Strukturierte Regeln und klare Strukturen vermitteln Sicherheit und helfen, Überforderung zu vermeiden.
  3. Ruhige Umgebung schaffen: In der Kita oder zu Hause ist ein ruhiger Raum wichtig, um Reizüberflutung zu minimieren. 

Die Unterstützung und das Einfühlungsvermögen der Eltern sind entscheidend, um hochsensible Kinder zu begleiten. 

Kreativität und Empathie fördern

Hochsensible Kinder besitzen einzigartige Fähigkeiten, die es zu fördern gilt.

So kannst du die Kreativität und Empathie bei deinem Kind unterstützen:

  1. Einfühlsamer Umgang: Sei geduldig, respektvoll und höre aufmerksam zu. Nimm die Gefühle deines Kindes ernst und zeige dich verständnisvoll.
  2. Kreativität anregen: Biete deinem Kind vielfältige kreative Aktivitäten an, wie Malen, Musik, Geschichtenerzählen oder Basteln. Hochsensible Kinder sind sehr ideenreich und fantasievoll. 
  3. Empathie stärken: Lebe vor, wie wichtig Empathie ist. Lass dein Kind in sozialen Situationen einfühlsam sein und gib ihm die Zeit, die Gefühle anderer zu verstehen. 

Strategien zur Emotionsregulation

Abendroutine für Kinder mit Hochsensibilität

Geheimtipp: Routinen à la Montessori tun reizempfindlichen Kindern besonders gut (➔ Routine entdecken)

Ein Auf und Ab der Gefühle. Auf große Freude folgt depressive Verstimmung. Hypersensible Kinder leben starke Gefühle. 

Hier ein paar bewährte Strategien, die deinem Kind langfristig helfen können, seine Emotionen gezielt zu regulieren:

  1. Gefühle benennen: Ermutige dein Kind, über seine Gefühle zu sprechen. Benenne sowohl deine eigenen Empfindungen als auch die deines Kindes. Auf diese Weise lernt dein Kind seine eigenen und  Bedürfnisse Anderer besser zu verstehen.

  2. Achtsamkeit: Lehre dein Kind Achtsamkeitsübungen, um sich auf den Moment zu konzentrieren und Emotionen bewusst wahrzunehmen. Dies kann helfen, Überforderung zu reduzieren.

  3. Entspannungstechniken: Einfache Entspannungsübungen wie tiefe Bauchatmung oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen.

  4. Routinen und Struktur: Hochsensible Kinder profitieren von klaren Routinen und vorhersehbaren Abläufen. Dies gibt ihnen Sicherheit und hilft bei der Emotionsregulation.

  5. Umbewertung: Hilf deinem Kind dabei, negative Gedanken zu hinterfragen und umzudeuten. Positive Sichtweisen können die Emotionsregulation unterstützen.

Mama-/Papasein bei hochsensiblen Kindern

Hochsensible Kinder brauchen Klarheit und Routinen

Mit viel Liebe, Ruhe und Geduld sorgst du für eine wundervolle Eltern-Kind-Beziehung

Als Mama oder Papa eines hypersensiblen Kindes kommt man schon einmal an seine Grenzen. Ich verrate dir, wie du mithilfe einer gezielten Kommunikation, einer wenig Selbstfürsorge und den richtigen Anlaufstellen für Entspannung und einen selbstsicheren Umgang mit der Hochsensibilität gelangst.

Sensible Kommunikation

Als Mama/Papa eines hochsensiblen Kindes kannst du deine Kommunikation  anpassen, um die kindlichen Bedürfnisse besser zu erfüllen.

Hier sind einige Tipps:

  1. Einfühlsam sein: Zeige Verständnis für die Empfindsamkeit deines Kindes, indem du aufmerksam zuhörst und Gefühle jeder Art erst nimmst. 
  2. Klare Kommunikation: Verwende eine klare und einfache Sprache. Hochsensible Kinder haben die Fähigkeit, subtile Details und Feinheiten besser wahrzunehmen als andere. Sie können Nuancen in ihrer Umgebung erkennen, sei es visuell, auditiv oder emotional. Eine klare Kommunikation ist wichtig, damit sie diese tiefere Wahrnehmung nutzen können.
  3. Geduldig bleiben: Womöglich benötigt dein Kind oft mehr Zeit, um Informationen zu verarbeiten. Übe dich in Geduld und wiederhole Gesagtes, wenn du das Gefühl hast, dass es noch nicht richtig aufgenommen worden ist.
  4. Ruhe und Struktur bieten: Schaffe eine ruhige Umgebung, in der sich dein Kind sicher fühlt. Routinen und strukturierte Abläufe helfen dabei, Überforderung zu vermeiden.

Umgang mit starken Emotionen

Starke Emotionen: ein großes Thema im Alltag mit hochsensiblen Kindern.

Hier ein paar Ansätze, die dir helfen werden, mit Gefühlsausbrüchen umzugehen:

  1. Akzeptanz und Verständnis: Nimm dein Kind so an, wie es ist. Versuche nicht, es zu ändern oder abzuhärten.  
  2. Informiere dich über Hochsensibilität: Je mehr du über das Thema weißt, desto besser kannst du dein Kind unterstützen. Gut ist es auch, sich mit anderen Eltern auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen mit ihren Kinder machen oder gemacht haben. 
  3. Einfühlsamer Umgang: Sei geduldig und einfühlsam. Hilf deinem Kind dabei, seine eigenen Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten; ganz ohne Kritik. 

Selbstfürsorge: vergiss dich selbst nicht!

Eltern von hochsensiblen Kindern, wie du und ich, können einige wichtige Schritte unternehmen, um ihre Selbstvorsorge zu unterstützen:

  1. Selbstreflexion und Akzeptanz: Du solltest dir deiner eigenen Bedürfnisse bewusst sein und akzeptieren, dass es in Ordnung ist, auch für dich selbst zu sorgen. Hochsensible Kinder können intensiv auf die Emotionen ihrer Eltern reagieren, daher ist es wichtig, dass du als Mama/Papa deine eigenen Gefühle erkennst und annimmst.

  2. Grenzen setzen: Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen und sich Zeit für sich selbst nehmen. Es ist in Ordnung, Pausen einzulegen und sich zurückzuziehen, um aufzutanken. Dies kann bedeuten, dass du dir Zeit für Hobbys, Entspannung oder soziale Aktivitäten nimmst.

  3. Unterstützung suchen: Zögere nicht, Unterstützung von anderen Familienmitgliedern, Freunden oder Fachleuten zu suchen. Es ist wichtig, sich nicht allein zu fühlen und sich bei Bedarf Hilfe zu holen.

  4. Achtsamkeit und Stressbewältigung: Achtsamkeitsübungen, Meditation und Entspannungstechniken können dir helfen, mit Stress umzugehen. Achte auf deine eigenen Bedürfnisse und nimm dir Zeit für Selbstfürsorge.

  5. Kommunikation: Sorge für eine offene Kommunikation mit deinem Partner oder anderen Eltern. Teilt eure Erfahrungen und unterstützt euch gegenseitig.

Denke daran, dass Selbstfürsorge keine Selbstsucht ist, sondern eine wichtige Voraussetzung, um für andere da sein zu können.

Unterstützung im Alltag

Aber wo nur finde ich Unterstützung, vor allem aber all die Informationen, die ich brauche, um mein Kind besser verstehen zu können?

Hier ein paar Anlaufstellen:

  1. Online-Ressourcen: Es gibt zahlreiche Websites, Blogs und Foren, die sich auf Hochsensibilität spezialisiert haben. Dort findest du Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte.

  2. Elternkurse: Einige Organisationen bieten spezielle Kurse für Eltern hochsensibler Kinder an. Dort erfährst du nicht nur, was genau unser Hochsensibilität zu verstehen ist, sondern bekommst zudem allerhand wertvolle Tipps und Ratschläge für den Alltag.

  3. Bücher und Ratgeber: Es gibt eine Vielzahl von Büchern und Ratgebern, die sich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigen. Diese können dir helfen, dein Kinder besser zu verstehen und geeignete Strategien zu entwickeln.

  4. Selbsthilfegruppen: In einigen Städten gibt es Selbsthilfegruppen für Eltern hochsensibler Kinder. Dort kannst du dich direkt mit anderen Eltern austauschen, Erfahrungen teilen und voneinander lernen.

  5. Fachleute konsultieren: Psychologen, Therapeuten oder Pädagogen mit Erfahrung in der Arbeit mit hochsensiblen Kindern können wertvolle Unterstützung bieten. Sie können individuelle Beratung und Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen im Alltag anbieten.

Denke daran, dass es wichtig ist, sich nicht allein zu fühlen und Unterstützung zu suchen. Jeder Weg, den du wählst, sollte zu deinem persönlichen Stil und den Bedürfnissen deines Kindes passen.

Kinderbetreuung: auch hier ist Kommunikation gefragt

Großartig! Jetzt weißt du schon eine ganze Menge darüber, wie du als Mama/Papa dein hochsensibles Kind im Alltag unterstützen kannst. 

Lass uns zuletzt noch einen kurzen Blick auf das Thema Fremdbetreuung werfen. Denn nicht nur du, auch die künftigen Betreuer:innen deines Kindes sollten ein paar Informationen von dir bekommen, um eine liebevolle Begleitung sicherstellen zu können.

Punkte, die du mit dem Betreuungspersonal besprechen solltest:

  1. Informiere die Betreuer: Teile den Betreuern Informationen über Hochsensibilität mit. Erkläre ihnen, dass dein Kind Eindrücke intensiver wahrnimmt und besondere Bedürfnisse haben könnte. 

  2. Individuelle Anpassung: Besprich mit den Betreuern, wie die Betreuung auf die Bedürfnisse deines Kindes abgestimmt werden kann. Jedes hochsensible Kind ist einzigartig, daher ist eine individuelle Herangehensweise wichtig.

  3. Kommunikation: Halte einen offenen Dialog mit den Betreuern. Teile deine Beobachtungen und Erfahrungen mit ihnen. Gemeinsam könnt ihr Strategien entwickeln, um das Wohlbefinden deines Kindes zu fördern.

  4. Ruhepausen ermöglichen: Hochsensible Kinder benötigen möglicherweise mehr Ruhepausen, um sich zu regenerieren. Besprich dies mit den Betreuern, damit sie diese Pausen einplanen können.

Denke daran, dass du als Elternteil eine wichtige Rolle dabei spielst, das Bewusstsein für Hochsensibilität zu schärfen. Deine Unterstützung wird dazu beitragen, dass sich alle Beteiligten wohl fühlen! 

Das liebste Kuscheltier beruhigt und stärkt

Betreuung von hochsensiblen Kindern

Gute Kommunikation und die liebsten Kuscheltiere an der Seite, dann kann nicht mehr viel schief gehen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. So können Kuscheltiere sehr wertvolle Dienste für hochsensible Kinder leisten. 

Kuscheltiere sind für hochsensible Kinder aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Beruhigung und Trost: Kuscheltiere bieten emotionale Unterstützung und Trost. Sie können als vertraute Begleiter dienen und helfen, Stress abzubauen.

  2. Sicherheit und Geborgenheit: Hochsensible Kinder fühlen sich oft intensiver und sind empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Ein Kuscheltier kann ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

  3. Emotionale Regulierung: Kuscheltiere können als “emotionale Puffer” wirken. Wenn das Kind überwältigt ist, kann es sich an sein Kuscheltier kuscheln und dadurch seine Emotionen besser regulieren.

  4. Übergang und Trennung: In neuen Situationen oder bei Trennungen (z. B. beim Schlafengehen oder im Kindergarten) kann ein Kuscheltier dem Kind helfen, den Übergang zu bewältigen.

Gibt es spezielle Kuscheltiere für hochsensible Kinder?

Es gibt keine speziell für hochsensible Kinder entwickelten Kuscheltiere. Allerdings können einige Merkmale bei der Auswahl helfen:

  1. Weichheit und Textur: Wähle Kuscheltiere mit weichem, angenehmem Fell. Hochsensible Kinder bevorzugen oft sanfte Texturen.

  2. Beruhigende Farben: Kuscheltiere in beruhigenden Farben wie Pastelltönen können hilfreich sein.

  3. Schadstofffreiheit: Dein Kind hat einen sehr feinen Geruchssinn? Dann wird es ein Zuviel an Chemie als störend wahrnehmen. Wähle am besten ein Kuscheltier aus Bio-Baumwolle.
  4. Größe: Ein mittelgroßes Kuscheltier ist oft ideal. Es sollte groß genug zum Kuscheln sein, aber nicht zu sperrig.

  5. Waschbarkeit: Achte darauf, dass das Kuscheltier leicht waschbar ist, da es oft viel Nähe bekommt.

Denke daran, dass individuelle Vorlieben variieren. Beobachte, welches Kuscheltier dein Kind mag, und wähle entsprechend aus!

Maritime Kuscheltiere und Faultiere entspannen

Maritime Kuscheltiere können eine beruhigende Wirkung auf hochsensible Kinder haben, weil sie Assoziationen mit Ruhe, Natur und Entspannung wecken.

Hier sind einige Gründe:

  1. Verbindung zur Natur: Maritime Kuscheltiere, wie Fische, Delfine oder Seesterne, erinnern an das Meer und die Natur. Diese Verbindung kann beruhigend wirken.

  2. Sanfte Farben: Die Farben von maritimen Kuscheltieren sind oft beruhigend, wie Blau, Grün und Weiß. Diese Farbtöne können Stress reduzieren.

  3. Assoziationen mit Urlaub und Entspannung: Das Meer ist ein Ort der Erholung und Entspannung. Maritime Kuscheltiere können ähnliche positive Gefühle hervorrufen.

Ach und natürlich können auch kuschelige Faultiere entspannend wirken! Ihre gemütliche Erscheinung und ihr langsames, behagliches Verhalten können beruhigend auf Kinder (und Erwachsene) wirken. Wenn dein hochsensibles Kind eine Affinität zu Faultieren hat, könnte ein solches Kuscheltier ihm Trost spenden und Entspannung bieten.

Nicht ohne Grund findest du bei Chill n Feel eine schöne Auswahl an gesunden maritimen Kuschelfreunden und Faultieren.

Viel Freude beim Entdecken!

Autor: Martina

Schwangerschaft, Baby, Alltag mit Baby. Überall liest man, wie anstrengend das Leben als Mama sein kann. Bei Chill n Feel hingegen geht es um Positive Vibes, um kleine Auszeiten, Chill-Momente, Wohlfühltipps und die dazu passenden Wohlfühlprodukte für die Kleinsten. Und die Autorin? Das bin ich: Martina, Gründerin von Chill n Feel, glückliche Mama von 3 kleinen Jungs und Träumerin von einer schönen Welt, in der jedes Lebewesen mit Respekt behandelt wird.

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