Bin ich hochsensibel: Neurodermitis und Hypersensibilität

Bin ich hochsensibel? Es mag kurios klingen, aber kannst du dir vorstellen, dass sich die eigene Hochsensibilität womöglich auf der Haut deines Babys widerspiegelt?

Inhaltsverzeichnis

Neurodermitis-Haut, der Spiegel von Mamas Seele?

Bin ich hochsensibel: Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Neurodermitis

Sorgen sich hochsensible Eltern womöglich zu viel?

Es gibt spannende Studien, die sich seit vielen Jahren damit beschäftigen, einen direkten Zusammenhang zwischen hypersensiblen Persönlichkeiten und neurodermitischer Haut aufzuzeigen. Die Haut, Spiegel der Seele? Baby- und Kinderhaut, der Spiegel von Mamas oder auch Papas Seele?

Vielleicht liest du den Begriff Hochsensiblität bzw. Hypersensiblität hier zum ersten Mal. Nur so viel vorab: ein sensibles Wesen und sensible Haut stehen häufig in direkter Verbindung.

"Hautmenschen" sind häufig hochsensibel

Womöglich bist du genauso hautsensibel wie ich. Dann zeichnet sich Stress, Schlafmangel und Unruhe auf deiner Haut ab. Sie wird fleckig, juckt, du bekommst Pickel oder kämpfst mit verstärkter Trockenheit.

„Hautmenschen“ kanalisieren einen Anstieg des Cortisolspiegels – Cortisol sind Stresshormone – über ihre Haut; wie andere Magen- oder Kopfschmerzen bekommen.

Liegt eine gestörte Hautbarriere vor, wie beim atopischen Ekzem, ist die Antwort auf Stress ein Neurodermitischub; nicht immer, aber sehr häufig. Das Spannende daran ist, dass der Stress nicht primär der eigene sein muss.

Bei der Frage „Bin ich hochsensibel?“, mit der ich mich in diesem Beitrag beschäftigen möchte, geht es allem voran um die Mama eines Babys, das an atopischer Dermatitis erkrankt ist.

Und ja, auch du, lieber Papa, darfst dich angesprochen fühlen. Denn Frauen und Männer können hochsensibel sein, keine Frage! Da jedoch die Mutter-Kind-Bindung durch die vorangegangene Schwangerschaft und der Stillzeit in den ersten Lebensmonate intensiver ist, als die Vater-Kind-Beziehung, möchte ich meinen Fokus heute auf die Mütter legen.

Denn es sind meist tatsächlich diese ersten prägenden Monate, mit denen eine Neurodermitis bei Babys ihren Anfang nimmt.

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Was ist Hochsensibilität bzw. Hypersensibilität?

Der Terminus Hochsensibilität geht auf die nordamerikanische Psychologin und zugleich Pionierin auf diesem Gebiet, Dr. Elain N. Aron, zurück. Dr. Aron begann 1991 mit ihren Studien und etablierte den Begriff des hochsensiblen Menschen „Highly Sensitive Person” (kurz: HSP).

In Deutschland machte sich Dr. Peter Liffler mit einer langjährigen Studie einen Namen, mit Hilfe der er einen direkten Zusammenhang zwischen erhöhter Sensibilität und Erkrankungen des atopischen Formenkreises, darunter Neurodermitis, aufzeigte.

Heute behandelt er betroffene Kinder mit eigens entwickelten Methoden, basierend auf seinen Erfahrungen als Schulmediziner und Experte auf dem Gebiet Hochsensibilität.

Was zeichnet hochsensible Menschen aus?

Hochsensible Persönlichkeiten nehmen ihre Umgebung stärker wahr. Äußere Eindrücke werden von allen 5 Sinnen (sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen) regelrecht aufgesogen und gründlicher verarbeitet.

Aber auch innere Eindrücke, wie Emotionen, Gefühle und Stimmungen erreichen hypersensible Menschen mit einer viel größeren Wucht, als dies bei „normal“ sensiblen Menschen der Fall ist.

Die hochsensible Mama beobachtet ihr Baby genau und sie spürt sofort, wenn es aus dem Gleichgewicht zu geraten scheint. Handelt die Mama unreflektiert, weil sie sich ihrer eigenen Hochsensibilität nicht bewusst ist, wird sie sofort alles daran setzen, um das ins Wanken geratene Gleichgewicht wieder herzustellen. Denn auch die eigene innere Ruhe ist nun in Gefahr.

Hypersensibilität ist eine große Gabe, die geschickt genutzt, Wunderbares bewirken kann. Was gibt es auch Schöneres, als einen Menschen im direkten Umfeld zu haben, der ohne viele Worte versteht, dass es einem gerade nicht gut geht?

Die Schattenseiten einer hochsensiblen Persönlichkeit

Hypersensibilität und Neurodermitis bei Babys

Gegen Reizüberflutung hilft ein entspanntes, reizarmes Ambiente und ganz viel Kuscheln

Wenn du die Frage “Bin ich hochsensibel?” mit einem klaren Ja beantworten kannst, dann zählst du zu den 15-20% hochsensiblen Menschen in Deutschland. Wie bereits erwähnt, ist eine Gabe hypersensibel zu sein, denn du hast viel feinere Antennen als deine Mitmenschen.

Und doch kann dir deine zartes Wesen das Leben manchmal etwas schwer machen. Hier ein paar klassische “Schattenseiten”, die dir vielleicht bekannt vorkommen könnten:

  • Stress: Besonders sensible Persönlichkeiten können mit Stress schlechter umgehen, was sich in vielen Fällen auf psychischer oder physischer Ebene bemerkbar macht.
  • Reizüberflutung: Zu viele Reize und Eindrücke resultieren in einer Reizüberflutung. Starke Unruhe und Schlafstörungen können die Folge sein.
  • „Über“-Sorge: Hochsensible Eltern sorgen sich „zu“ sehr um ihre Babys. Einem Baby, das an Neurodermitis erkrankt ist, wird keine Chance auf „Selbstregulation“ gegeben. Man möchte ihm alles Leid sofort und direkt abnehmen. Da dies nicht möglich ist, steigt der Stresspegel und der ➽ Juck-Kratz-Kreislauf, der so typisch für das atopische Ekzem ist, wird unweigerlich in Gang gesetzt.

Da der eben erwähnte Punkt zur „Über-“Sorge sehr subjetiv zu sehen ist und gewiss nicht auf alle betroffenen Familien zutrifft, habe ich mich mit Anna H. aus Luxemburg intensiver über das Thema unterhalten.

Annas kleine Tochter Greta leidet an Neurodermitis und ihre Mama versucht aktuell über die Arbeit mit ihrer eigenen Hochsensibilität zur Besserung des Hautbildes beizutragen.

Einen Auszug aus unserem Gespräch findest du etwas weiter unten im Beitrag.

Was ist der Unterschied zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität?

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität oftmals nicht unterschieden. Die Autorin und Heilpraktikerin Anne Heintze, die in diesem Zusammenhang sehr oft erwähnt wird, bezeichnet einen Menschen als hochsensitiv, wenn seine Sinneswahrnehmung über die 5 Sinne hinausgeht.

Es geht hier also um den sogenannten 6. Sinn, um Personen, die extrem empathisch und daher empfänglich für Dinge sind, die den physischen Sinnen verborgen bleiben. Sie sind hellsichtig, haben Vorahnungen und Visionen.

Bin ich hochsensibel? So findest du es heraus!

Es gibt zahlreiche Tests, mit deren Hilfe sich herausfinden lässt, ob du hochsensibel bist.

Du stellst dir auch die Frage “Bin ich hochsensibel?” Auf dein folgenden beiden Websites findest du Tests, mit denen du es ganz einfach herausfindest:

Neurodermitis Empowerment

Bianca Gaissert Coach für Hochsensibilität und Neurodermitis

Hinter Neurodermitis Empowernment verbirgt sich die junge Mutter und Neurodermitis-Trainerin Bianca Gaissert. In unserer gemeinsamen Podcastfolge „Neurodermitis bei Kindern – das können Eltern tun“ erzählt sie als erfahrene „Neurodermitis“ Mutter, welche Methode ihrem Kind zu einem entspannten Alltag verholfen hat.

Linda Acikportali Neurodermitis Coach Hypersensibilität

Linda Acikportali ist ebenfalls eine liebevolle, erfahrene Neurodermitis-Trainerin meines Vertrauens. Auch sie blickt auf eine lange Leidensgeschichte mit der schlafraubenden Hautkrankheit Neurodermitis zurück. In diesem Beitrag findest du übrigens eine spannende Podcast-Folge mit Linda.

Bianca und Linda unterstützen betroffene Eltern als ausgebildete Neurodermitis Coaches. Die Frage „Bin ich hochsensibel?“ wird dabei intensiv beleuchtet, aber auch viele andere Faktoren, die die irritierte Haut befeuern und die Ekzembildung fördern, werden genau unter die Lupe genommen.

Spannend auch: Gemeinsam haben die beiden Frauen das Netzwerk innovative Neurodermitis-Versorgung gegründet, dem Dr. Liffler als externer wissenschaftlicher Beirat angehört.

Du erinnerst dich? Dr. Liffler ist einer der wenigen Namen, die du kennen solltest, möchtest du mehr über den Einfluss hochsensibler Wesenszüge auf die Haut erfahren.

Ziel des Vereins ist Folgendes: Der Verein Netzwerk innovative Neurodermitis-Versorgung (NiNV) möchte dich und dein Kind aktiv darin unterstützen, eure Neurodermitis-Behandlung so effektiv wie möglich zu gestalten.

Wenn ich hochsensibel bin, ist es dann mein Baby auch?

Dr. Elaine Aron konnte in ihren Studien beobachten, dass es in Familien, in denen Krankheiten des atopischen Formenkreises (Neurodermitis, Asthma, Allergien) auftreten, oftmals gehäuft hochsensible Personen gibt. Dr. Aron geht davon aus, dass eine erbliche Komponente, neben entwicklungspsychologischen Faktoren, vorhanden sein könnte.

Allerdings muss ein Baby, das am atopischen Ekzem erkrankt ist, nicht zwingend hochsensibel sein, nur weil die Mutter es ist. Die Wahrscheinlichkeit ist vorhanden. Ob ein Baby oder Kleinkind hochsensibel ist, wird sich in den meisten Fällen erst später zeigen.

Linda Acikportali erzählt im Podcast, an welchen Verhaltensweisen sie bereits sehr viel früher feststellen hätte können, dass ihre Tochter hochsensibel ist. Denn ihre Tochter reagierte von Geburt an anders auf ihre Umwelt, als gleichaltrige Babys.

Podcast: Neurodermitis und Hochsensibilität

Bei andauernden Stress oder emotionaler Belastung ist das Risiko einen Schub an Neurodermitis zu entwickeln, hoch. Der Stresspegel ist hoch, der Körper findet dort nicht heraus und fängt an, sich selbst zu befeuern. Es kommt zur Entzündung. Die "Hautmenschen", welche sensibel auf Emotionen mittels ihrer Haut reagieren, haben womöglich ihre Sensibilität auf die Haut übertragen.

Bin ich hochsensibel? – Ja. Ist mein an Neurodermitis erkranktes Baby hochsensibel? – Nicht unbedingt. Wie können Hochsensibilität und Neurodermitis dann zusammenhängen?

Linda Acikportali gibt uns wertvolle Einblicke in die Welt hypersensibler Menschen, deren Leben von atopischen Erkrankungen, wie Neurodermitis, bestimmt wird. Zusammenhänge erkennen und verstehen, das ist der erste Schritt in Richtung Heilung!

So kannst du unseren Podcast sofort anhören: klicke auf den Button Inhalt laden. Der Datenschutz verlangt diese zunächst unschöne Ansicht. Sorry!

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In dieser Podcast-Folge

  • Was bedeutet Hochsensibilität?
  • Neigen hochsensible Menschen zu atopischen Erkrankungen, wie Neurodermitis?
  • Erfahrungsbericht: Heilungswege
  • Bin ich hochsensibel? Und mein Baby?
  • Ich bin hochsensibel und mein Kind hat atopische Dermatitis: muss ich mich schuldig fühlen?
  • Hochsensibilität: eine Chance? Der Schlüssel zur Heilung?
  • Therapie, wie Linda Acikportali sie anbietet

Autor: Martina

Schwangerschaft, Baby, Alltag mit Baby. Überall liest man, wie anstrengend das Leben als Mama sein kann. Bei Chill n Feel hingegen geht es um Positive Vibes, um kleine Auszeiten, Chill-Momente, Wohlfühltipps und die dazu passenden Wohlfühlprodukte für die Kleinsten. Und die Autorin? Das bin ich: Martina, Gründerin von Chill n Feel, glückliche Mama von 3 kleinen Jungs und Träumerin von einer schönen Welt, in der jedes Lebewesen mit Respekt behandelt wird.

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